Kontaktlinsen | Online-Ratgeber vor dem Kauf

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Kontaktlinsen gehören wie Brillen als Sehhilfen zu den optischen Hilfsmitteln. Sie dienen - ebenfalls wie die Brillen – in erster Linie zur Korrektion von Fehlsichtigkeiten. Moderne Kontaktlinsen sind dünne, gekrümmte Linsen, die auf dem Tränenfilm liegen und keinesfalls direkt auf der Hornhaut. Die Zahl der Kontaktlinsenträger steigt, inzwischen nutzen fast drei Millionen Deutsche die Annehmlichkeiten der kleinen, fast unsichtbaren Linsen.

Vorteile von Kontaktlinsen

In einigen Bereichen haben Kontaktlinsen was die Abbildungsqualität betrifft gegenüber den Brillen tatsächlich große Vorteile. Bei ungleichmäßigen Hornhaut-Krümmungsradien beispielsweise durch Hornhautverletzungen und bei Augenkrankheiten wie beim Keratokonus (kegelförmige Vorwölbung und Ausdünnung der Hornhaut) sind Kontaktlinsen indiziert, Brillen helfen hier nicht.

Auch bei stark ungleichsichtigen Augen (Anisometropie) sind sie die Korrektionsmittel der Wahl, da sie das Bild weder vergrößern noch verkleinern. Mit Brille würden diese Fehlsichtigkeiten mit beiden Augen verschieden große Bilder sehen. Kontaktlinsen also verkleinern bei Kurzsichtigkeit das Bild nicht wie Brillengläser und verhelfen dem Augenpaar damit zu einer höheren Sehleistung. Dazu haben sie vor allem im höheren Stärkebereich auch kosmetische Vorteile. Sie wirken bei starker Kurzsichtigkeit nicht wie Glasbausteine in der Brillenfassung und bei einer starken Weitsichtigkeit vergrößern sie nicht wie Brillengläser die Augen unnatürlich.

Kontaktlinsen haben also viele Vorteile, es gibt sie als formstabile „harte“ und „weiche“ Kontaktlinsen, die aus flexiblen, silikonhaltigen Materialien gefertigt werden.

Es gibt diese weichen, flexiblen Kontaktlinsen aus zwei Materialien mit sehr verschiedenen Eigenschaften was die Sauerstoffdurchlässigkeit und den Wassergehalt betrifft:

Diese unterschiedlichen Eigenschaften bringen verschiedene Anwendungsarten mit sich:

Hybridkontaktlinsen – Zwischen „hart“ und „weich“

Hybridkontaktlinsen verbinden die Vorteile von formstabilen harten und flexiblen weichen Kontaktlinsen. Sie bestehen aus einem Kern, der aus einem sauerstoffdurchlässigen harten Linsenkern aus den gleichen Materialien gefertigt wird, wie eine formstabile Kontaktlinse. Eingebettet ist dieser harte Kern in eine weiche Randzone aus Silikon-Hydrogel Material.

Hybridlinsen bewegen sich weniger als harte Kontaktlinsen, bieten deren Sehkomfort und eine Tränenlinse, die auch Hornhautunregelmäßigkeiten korrigiert, aber auch den Tragekomfort einer weichen Kontaktlinse. Inzwischen ist es gelungen, diese Linsen hoch sauerstoffdurchlässig zu fertigen. Das macht diesen Linsentyp immer mehr zu einer echten Alternative.

Kontaktlinsen vor Ort kaufen oder einfach online bestellen?

Sie sehen also, es gibt eine große Anzahl verschiedener Kontaktlinsenarten und Materialien, aus denen sie hergestellt werden. Sicher werden Sie sich nun fragen, ob Kontaktlinsen auch für Sie und Ihre Art der Fehlsichtigkeit geeignet sind und ob Sie Kontaktlinsen einfach nach Brillenpass bestellen können. Tun Sie das Ihren Augen zuliebe bitte nicht, der Versuch kann nur schiefgehen und Ihnen im schlimmsten Fall ernsthaften Schaden zufügen.

Das beginnt schon mit der intensiven Prüfung Ihrer Augen auf Eignung fürs Kontaktlinsentragen. Doch das ist nicht alles. Sie können es sich vielleicht vorstellen, Kontaktlinsen kommen den brechenden Medien des Auges sehr viel näher als eine Brille, Schon durch unsachgemäße Handhabung der Kontaktlinsen beim Ein- und Aussetzen können Sie vor allem die Hornhaut verletzen, was neben starken Schmerzen auch schnell zu einer herabgesetzten Sehfähigkeit führen kann. Genauso ist es mit den Pflegemitteln, die falschen Produkte können nicht nur den Linsen schaden, sondern auch bei Ihren Augen zu schweren Reaktionen führen.

Suchen Sie also unbedingt fachlichen Rat. Ihr Kontaktlinsen anpassender Augenoptiker/die Augenoptikerin ist hierfür der richtige Ansprechpartner.

Der komplikationslose Gebrauch von Kontaktlinsen hängt von der guten Vorarbeit eines Spezialisten ab:

Kontaktlinsenanpassung

Um es gleich vorweg zu sagen: Kontaktlinsen kann man sich nicht online anpassen lassen. Niemand kann Ihre Augen online überprüfen und vermessen, niemand kann online feststellen, ob Ihre Augen zum Tragen von Kontaktlinsen geeignet sind. Man kann Ihnen online zwar ein Video vorspielen, wie Sie Kontaktlinsen handhaben sollten, ob sie es aber richtig machen, kann das Video nicht kontrollieren und schon gar nicht rechtzeitig eingreifen, wenn Sie noch ungeübt sind und dabei Fehler machen. Es kann auch niemand den Sitz der ausgewählten Kontaktlinsen online überprüfen und auch nicht den Zustand von Linsen und Augen nach einigen Tragetagen, nachdem Sie Ihre Kontaktlinsen erhalten haben.

Ihre erreichte Sehleistung und die Gesundheit Ihrer Augen hängen von einer korrekten Anpassung durch einen Spezialisten ab. Gehen Sie auf Nummer sicher bei der Kontaktlinsenbeschaffung.

Ihr Augenoptiker ist ein jahrelang geschulter Spezialist für die Kontaktlinsenanpassung. Nutzen Sie seine Erfahrung und Fachkenntnis zur Sicherheit Ihrer Augen, Sie haben schließlich nur zwei Augen. Ihr Augenoptiker ist für Sie leicht erreichbar und immer vor Ort, hilft schnell bei Anfangs- oder Eingewöhnungsschwierigkeiten, erkennt Fehler in der Handhabung und kann korrigierend eingreifen. Was auch immer man Ihnen versprechen mag: Das kann kein Online-Händler.

Wie geht die Kontaktlinsenanpassung nun aber vor sich?

Schritt1: Das Vorgespräch

Alles beginnt mit einem einleitenden Gespräch in dem der Augenoptiker Ihres Vertrauens ermittelt, welche persönliche Motivation Sie für das Kontaktlinsentragen haben.

Gibt es kosmetische Gründe aus denen Sie Brillen nicht mögen? Sind es die dicken Gläser, die Froschaugen machen? Sind Sie stärker kurzsichtig und haben gehört, dass sie mit Kontaktlinsen eine höhere Sehleistung erreichen können? Stört die Brille beim Sport, oder betreiben Sie gar eine Sportart mit Körperkontakt, bei der Brillen verboten sind? Möchten Sie Kontaktlinsen den ganzen Tag tragen, oder beispielsweise nur zum Sport? Jeder dieser Gründe könnte eine andere Lösung verlangen.

Schritt 2: Die Augenuntersuchung und Refraktionsbestimmung

Anschließend wird Ihr Augenoptiker Ihre Augen überprüfen, mit der Spaltlampe die brechenden Medien und den vorderen Augenabschnitt betrachten, die Qualität des Tränenfilms mit einem Lackmusstreifen überprüfen. Es erfolgt ferner die objektive Refraktionsbestimmung und danach die subjektive Refraktionsbestimmung (Sehstärkebestimmung), bei der Sie mitwirken, in dem Sie die Sehzeichen lesen oder deuten müssen. Auch die Hornhautradien werden mit dem Ophthalmometer genau ausgemessen.

Schritt 3: Individuelles Beratungsgespräch mit Produktempfehlung und Produktauswahl

Sind alle Begutachtungen durchgeführt und liegen alle wichtigen Parameter fest, geht es an die Beratung, welche Kontaktlinsentypen prinzipiell für Sie geeignet sind und welchen Linsentyp Ihr Kontaktlinsenspezialist für Sie persönlich empfiehlt. Bitte gehen Sie offen in dieses Gespräch und legen Sie sich nicht im Voraus auf einen Linsentyp fest, beispielsweise auf Monatslinsen oder generell auf weiche Kontaktlinsen. Unter Umständen sind gerade für Sie formstabile Kontaktlinsen das ideale Korrektionsmittel. Das hängt auch von Ihrer Fehlsichtigkeit ab und vom Anwendungszweck. So kommen formstabile Kontaktlinsen für die allermeisten Sportarten nicht in Frage. Auch kann wiederum nicht jede Hornhautverkrümmung mit einfachen sphärischen formstabilen Linsen ausgeglichen werden. Es ist also viel zu klären und vielleicht kommen Sie am Ende mit Ihrem Augenoptiker zu einer ganz anderen Lösung, als Sie es ursprünglich dachten.

Schritt 4: Sie üben die Handhabung der Kontaktlinsen

Es folgt nun eine gründliche Einweisung in die Handhabung Ihrer Kontaktlinsen. Sie lernen, wie Sie Kontaktlinsen anfassen sollten und mit Ihnen beim Einsetzen hantieren. Durch Kontrolle und Verbesserung überwinden Sie die bei manchen Menschen vorhandene Scheu, sich etwas „aufs Auge“ zu setzen, die Linsen richtig zu platzieren, oder die Linsen verkantet aufzusetzen. Denken Sie aber immer daran: Sie setzen die Linsen auf den Tränenfilm und nicht auf die Hornhaut. Ihr Augenoptiker beobachtet sie ständig und greift beim kleinsten Fehler ein.

Schritt 5: Der Kontaktlinsenspezialist passt Ihnen Probelinsen an

Wenn Sie gemeinsam den Linsentyp der Wahl gefunden haben, wird Ihnen Ihr Augenoptiker ein paar solcher Kontaktlinsen einsetzen. Dann können sie im Betrieb des Anpassers einmal testen, wie sich Kontaktlinsen so anfühlen

Schritt 6: Der Augenoptiker erklärt die richtige Pflege Ihrer Kontaktlinsen

Besonders, wenn sie maßangefertigte Kontaktlinsen tragen werden, die sie morgens ein- und abends aussetzen, ist die richtige Pflege Ihrer Linsen das A und O für ein verträgliches Tragen. Sie werden lernen, welche Pflegemittel für Ihre speziellen Linsen sinnvoll sind, welche Mittel Sie unbedingt brauchen und wie sie angewendet werden. Das ist nicht etwa übertriebene Hygiene oder Geldschneiderei, sondern wichtig sowohl für die Lebensdauer der Linsen, die Verträglichkeit für die Augen und den klaren Durchblick. Ablagerungen auf den Linsen klingen nach einem kleinen Problem, können aber große Folgen haben.

Schritt 7: Sie können die Probelinsen mit nach Hause nehmen

Dies ist eine Leistung, die Sie nicht von jedem Kontaktlinsenanpasser erhalten, denn es gibt sowohl gute Gründe, die dafürsprechen, als auch Gründe, die dagegensprechen. Am ehesten werden Sie die Linsen mitnehmen können, wenn es sich um Einweglinsen handelt.

Schritt 8: Sie holen Ihre Kontaktlinsen ab

Nach Ablauf vom vereinbarten Tragezyklus Ihrer Probelinsen lassen Sie den Sitz und den Zustand Ihrer Augen noch einmal vom Augenoptiker überprüfen. Nach Herausnahme der Probelinsen erhalten Sie dann die gewünschte Packung an Einweglinsen mit Zubehör und vereinbaren den nächsten Nachsorgetermin.

Erhalten Sie maßangefertigte Kontaktlinsen, können Sie ihre neuen Sehhilfen gleich beim Optiker einsetzen und erhalten meist ein Starter-Set der empfohlenen Pflegemittel und einen Kontaktlinsenbehälter dazu.

Und bitte daran denken: Verpassen Sie nicht einen vereinbarten Nachsorgetermin.

Pflegemittelberatung bei Ihrem Augenoptiker

Ein problemfreies Tragen Ihrer Kontaktlinsen hängt nicht zuletzt von der richtigen Pflege ab. Wählen Sie nicht einfach irgendwelche Pflegeprodukte, die es irgendwo gerade im Angebot gibt. Ihr Augenoptiker empfiehlt Ihnen Pflegeprodukte, die aufeinander abgestimmt sind. Auch wird Ihr Kontaktlinsenspezialist Ihnen nur Pflegemittel empfehlen, die für eventuell bei Ihnen vorhandene Allergien oder Empfindlichkeiten unschädlich sind.

Kontaktlinsen oder Brille 

Wenn ihre Fehlsichtigkeit das zulässt werden Sie meistens, aber nicht immer die freie Wahl zwischen Kontaktlinsen und Brillen haben. Mit der Entwicklung der kleinen Kontaktlinsen und ihrer Materialien zu wahren Hightechprodukten, gibt es heute sogar Kontaktlinsen, die von Menschen mit trockenen Augen getragen werden können.

Die Beschaffenheit Ihrer Augen muss für das Tragen von Kontaktlinsen geeignet sein, aber was das betrifft, gibt es heute nur noch wenige Einschränkungen. Sie betreffen beispielsweise Menschen, die an chronischen, das Immunsystem beeinträchtigenden Erkrankungen leiden, besonders Diabetiker. Auch von manifestem oder latentem Schielen betroffene Menschen sind für das Tragen von Kontaktlinsen oft nicht geeignet. Was die Fehlsichtigkeiten betrifft, gibt es heute für nahezu jede Art und Stärke einer Fehlsichtigkeit eine passende Kontaktlinsenlösung.

Vorteile von Kontaktlinsen:

 

Nachteile von Kontaktlinsen:

Folgekosten nicht vergessen

Nicht vergessen werden dürfen bei der Entscheidung ob Kontaktlinsen oder eine Brille angeschafft werden sollen die Kosten. Dazu kommt, dass meistens zu den Kontaktlinsen auch eine Brille angeschafft werden muss für die Zeiten, in denen die Kontaktlinsen nicht getragen werden.

Mitberücksichtigen sollte man auch die Folgekosten durch Pflegemittel für formstabile harte oder maßgefertigte weiche Hydrogellinsen. Weiche Einwegkontaktlinsen kommen ohne Pflegemittel aus, dafür müssen sie aber regelmäßig ausgetauscht werden.

Sieht man mit Kontaktlinsen genauso gut wie mit einer Brille?

Sie fragen sich, ob man mit Kontaktlinsen genauso gut sehen kann, wie mit einer Brille? Generell sehen Fehlsichtige mit Kontaktlinsen genauso gut wie mit einer Brille. Eine Ausnahme sind in der Eingewöhnungsphase Weitsichtige, die daran gewöhnt sind, dass Ihre Brille die Umwelt vergrößert abbildet. Hier haben wir Ihnen die wichtigsten Punkte zusammengestellt in denen Kontaktlinsen der Brille abbildungsmäßig überlegen sind:

Kontaktlinsen einsetzen & abnehmen

Das richtige Ein- und Aussetzen von Kontaktlinsen muss geübt werden. Dabei müssen Sie die kleine Scheu überwinden, sich etwas „ins Auge“ zu setzen. Machen Sie sich bitte klar, dass Sie nichts ins Auge setzen, sondern nur eine kleine genau dafür gedachte Kontaktlinse auf den Tränenfilm platzieren. Gehen Sie besonders zu Anfang behutsam vor, dann klappt es garantiert. 

 

 

Zunächst versuchen Sie einmal, ob Sie mit den unten geschilderten Handgriffen vor einem senkrechten, gut ausgeleuchteten Spiegel im Bad besser klarkommen, oder ob Sie lieber einen Handspiegel flach auf einen Tisch vor sich legen möchten. Im ersten Fall stöpseln Sie das Waschbecken zu und legen ein Silikonpad oder ein sauberes Geschirrtuch ins Becken. Im zweiten Fall legen Sie den Spiegel auf ein sauberes Geschirrtuch.

Hände waschen nicht vergessen

Weil Sie aber am Auge hantieren werden, beachten Sie bitte vorweg die notwendige Hygiene. So sollten Sie sich vor dem Hantieren mit den Kontaktlinsen gründlich die Hände waschen, am besten mit antibakterieller, unparfümierter Flüssigseife. Bitte benutzen Sie keinesfalls rückfettende Seifen mit Silikon oder Glycerin. Diese Substanzen verschmieren die Kontaktlinsenoberflächen. Spülen Sie die Hände dann gründlich unter fließendem Wasser ab und benutzen Sie zum Abtrocknen ein fusselfreies Handtuch.

Bilden Sie Routinen, die in Fleisch und Blut übergehen. Fangen Sie immer mit der gleichen Linse an, also immer mit der rechten oder immer mit der linken Linse, dann können Sie die Linsen nicht verwechseln.

Bitte schminken Sie sich erst nach dem Einsetzen der Kontaktlinsen. Und seien Sie bitte besonders vorsichtig, falls Sie lange Fingernägel haben. Auch wenn Sie Weichlinsen haben, kann ein kleiner Sauger, wie er für harte formstabiler Linsen praktisch sein, um die Linse damit unbeschädigt aus dem Kontaktlinsenbehälter zu bugsieren und auf der Fingerkuppe zu platzieren.

Das Einsetzen der Kontaktlinse

Schritt 1: Linse aus dem Behälter entnehmen und auf den Zeigefinger legen.

Entnehmen Sie die Linse aus dem Behälter und setzen Sie die feuchte Linse auf die Kuppe des trockenen rechten Zeigefingers, wenn Sie Rechtshänder sind. Sollte es sich um eine Weichlinse halten, prüfen Sie kurz, ob Ihre Linse nicht umgestülpt ist. Sie können das leicht erkennen:

Sieht die Linse wie eine kleine Schüssel aus, deren Ränder gerade nach oben zeigen, ist alles in Ordnung. Wölben sich die Ränder wie bei einem Suppenteller flach nach außen, ist die Linse umgestülpt. Viele Weichlinsen verfügen auch über eine Kontrollgravur, die von außen lesbar ist. Ist ihre Linse umgedreht, stülpen Sie das gute Stück vorsichtig um.

Bei formstabilen Linsen kann das nicht passieren. Als Hartlinsenträger können Sie also diese Überprüfung überspringen.

Schritt 2: Fläche zum Einsetzen vergrößern

Mit einem Finger der nicht einsetzenden Hand ziehen Sie nun das Oberlid nach oben, der Mittelfinger der einsetzenden Hand zieht das Unterlied nach unten. Dadurch wird die Fläche größer, die für das Einsetzen der Linse zur Verfügung steht. Sie können dafür alternativ auch die freie Hand für diese Öffnungsvergrößerung nutzen. Der Zeigefinger zieht das Oberlid hoch, der Daumen das Unterlid nach unten.

Ideal wäre es natürlich, die rechte Linse mit dem rechten Zeigefinger einzusetzen, und die Linse für das linke Auge mit dem linken Zeigefinger. Doch das gelingt bei weitem nicht jedem Kontaktlinsenträger. Rechtshänder wie auch Linkshänder empfinden sich oft mit der nicht führenden Hand als ungeschickter. Probieren Sie bitte zu Hause in Ruhe aus, wie es für Sie am besten ist.

Schritt 3: Kontaktlinse einsetzen

Blicken Sie nun etwas nach oben und führen Sie den Zeigefinger mit der Kontaktlinse sachte zum Auge, bis Sie die Berührung durch die Linse spüren. Liegt die Linse auf dem Tränenfilm, ziehen Sie den Finger zurück. Ziehen Sie nun das Oberlid etwas vom Auge weg. Das ist besonders bei Linsen für Kurzsichtige hilfreich, die außen einen dickeren Rand haben und die Linse sonst beim Lidschlag herausdrücken könnten. Schließen Sie nun langsam die Augen und schauen Sie dabei nach unten. Blinzeln Sie anschließend ein paar Mal. Die Kontaktlinse sollte nun richtig sitzen.

Zum Einsetzen der besonders kleinen formstabilen, harten Kontaktlinsen gibt es auch Einsetzhilfen wie zum Beispiel kleiner Sauger, die Sie bei Ihrem Optiker erhalten.

Sie drücken den Sauger zusammen, setzen den Sauger auf die Linse und lassen den Druck nach, die Linse sitzt fest auf dem Sauger. Nun führen Sie die Linse wie mit dem Zeigefinger zum Auge und drücken den Stil des Saugers wieder zusammen, sobald Sie den Kontakt mit der Linse spüren. Die Linse löst sich vom Sauger und schwimmt auf dem Tränenfilm.

Weiche Kontaktlinsen abnehmen

Nun sind Ihre Kontaktlinsen eingesetzt und leisten Ihnen gute Dienste. Irgendwann jedoch ist die maximale empfohlene Tragedauer erreicht und Sie sollten die Linsen nun abnehmen. Bevor Sie damit beginnen, bitte das Händewaschen nicht vergessen. Folgen Sie dann bitte unserer Anleitung:

Schritt 1: Fläche vergrößern

Öffnen Sie das Auge möglichst weit und ziehen Sie wie beim Einsetzen etwas am Ober- und Unterlid, bis die Hornhautränder frei liegen.

Schritt 2: Linse herunterziehen

Führen Sie nun den Zeigefinger zum Auge und ziehen Sie die Kontaktlinse vorsichtig mit der Fingerkuppe nach unten auf den weißen Augenteil.

Schritt 3: Linse abheben

Führen Sie nun Daumen und Zeigefinger v-förmig zusammen und drücken Sie die Linse mit den Fingerkuppen ganz leicht zusammen und heben sie vom Auge ab.

Schritt 4: Pflege oder Entsorgen

Haben Sie Einweglinsen, können Sie nach dem Herausnehmen beide Linsen entsorgen. Wiederverwendbare Weichlinsen reinigen und desinfizieren Sie dann mit den entsprechenden Pflegemitteln gemäß der Anleitung Ihres Kontaktlinsenspezialisten.

Formstabile harte Kontaktlinsen abnehmen

Sie haben harte, formstabile Kontaktlinsen? Dann haben wir folgend für Sie zwei Anleitungen zum Abnehmen der Kontaktlinsen, einmal ganz ohne weitere Hilfsmittel, einmal mit einem Sauger.

Methode 1 - Kontaktlinse ohne Sauger abnehmen

Schritt 1: Lider nach außen straffziehen

Legen Sie Daumen und Zeigefinger ganz außen auf Ober- und Unterlid und ziehen Sie beide Lider nach außen, das Auge selbst berühren Sie dabei nicht.

Schritt 2: Halten Sie eine Hand unter

Die freie Hand halten Sie nun bitte wie eine Auffangschale unter das Auge.

Schritt 3: Blinzeln und Linse auffangen

Blinzeln Sie mehrmals während Sie die Lider straffgezogen halten. Die Kontaktlinse kann sich so beim Blinzeln vom Tränenfilm lösen. Die darunter gehaltene Hand fängt die Kontaktlinse auf.

Methode 2 - Kontaktlinse mit dem Sauger abznehmen

Die folgenden Schritte beziehen sich auf die Verwendung eines meist orangenen Hohlsaugers. Den müssen Sie zusammendrücken, damit er die Linse „ansaugt“. Vollsauger lassen sich nicht zusammendrücken, sie „saugen“ sich von allein an die Kontaktlinse an. Handhaben Sie den Vollsauger wie unten beschrieben, nur das Drücken und Nachlassen des Drucks können Sie einfach übergehen.

Schritt 1: Sauger bereitmachen

Nehmen Sie den Sauger aus dem Behälter und feuchten Sie die Spitze an.

Schritt 2: Freie Augenfläche vergrößern

Vergrößern Sie die sichtbare Augenfläche durch Aufziehen von Ober- und Unterlied mit zwei Fingern.

Schritt 3: Sauger auf die Linse aufsetzen

Nehmen Sie nun den Sauger in die Hand und drücken Sie ihn leicht zusammen, führen Sie den Sauger zum Auge und setzen Sie Ihn möglichst mittig auf Ihre Kontaktlinse auf.

Schritt 4: Druck auf den Sauger vermindern

Berührt der Sauger die Linse nun zentral, reduzieren Sie den Druck auf den Sauger und ziehen Sie vorsichtig am Sauger.

Schritt 5: Die Linse löst sich vom Tränenfilm

Die Linse wird sich nun vom Tränenfilm des Auges lösen und kann abgehoben werden.

Anschließend führen Sie die Kontaktlinsenreinigung und Desinfizierung mit den entsprechenden Pflegemitteln nach den Empfehlungen Ihres Kontaktlinsenanpassers durch.

Sie sind bei der Handhabung unsicher?

Wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Kontaktlinsen anpassenden Optiker, wenn Sie sich unsicher bei der Handhabung sind. Es ist besser, sich alles noch einmal erklären und probieren zu lassen, als Linsen oder Augen zu schaden. Auch wenn Sie lange Fingernägel lieben, hat Ihr Augenoptiker oder Ihre Augenoptikerin garantiert ein paar gute Tipps auf Lager, die Ihnen dabei helfen, die Linsen problemlos zu handhaben.

Kontaktlinsen reinigen / pflegen

Es gibt zwei Arten von Kontaktlinsen. Einmal die weichen Einweg-Kontaktlinsen, die frisch aus der Packung entnommen werden und nach Ablauf der Tragedauer entsorgt werden. Daher entfällt die Pflege und Reinigung hier weitgehend. Die zweite große Gruppe ist die der weichen und formstabilen Kontaktlinsen, die nur tagsüber getragen werden. Diese Linsen bedürfen der Pflege, Reinigung und Desinfektion, damit sie am nächsten Morgen wieder sauber und desinfiziert eingesetzt werden können. Wenn von Kontaktlinsenpflege die Rede ist, ist vor allem diese zweite Gruppe gemeint.

Während des Tragens setzen sich Schmutzpartikel und Staub auf den Linsen ab, Kosmetik- oder Creme-Reste können sich ablagern wie auch Fettrückstände und mikroskopisch kleine Fremdkörper aus dem Tränenfilm oder natürliche Proteinrückstände. Mit den passenden Pflegemitteln können Sie diese Ablagerungen entfernen und allzu schnellen Ablagerungen auch vorbeugen.

Richtig gepflegte, von Ablagen freie und desinfizierte Linsen dienen der Gesundheit Ihrer Augen, womit auch ein hoher Tragekomfort gewährleistet ist: keine Augenrötungen, kein Reiben, keine Entzündungen. Und Sie können es sich sicher vorstellen: Die Lebensdauer richtig gepflegter Kontaktlinsen ist länger, als wenn Sie es da nicht so genau nehmen. Sie haben an richtig gepflegten Kontaktlinsen also länger Freude.

Pflegemittelberatung von Ihrem Augenoptiker

Der Markt der Kontaktlinsenpflegemittel ist riesig und kaum zu überschauen. Dazu kommt, dass nicht alle Arten von Pflegemitteln für jeden Linsentyp geeignet sind. Halten Sie sich bitte bei der Auswahl der Pflegemittel an die Empfehlungen Ihres Augenoptikers. Er hat ihr Pflegemittelsystem speziell auf Ihre besonderen Bedürfnisse angepasst und dabei berücksichtigt, ob Sie beispielsweise Allergiker sind. Scheuen Sie sich bitte nicht, bei allen Fragen oder Unklarheiten ihren Augenoptiker aufzusuchen. Ihr Kontaktlinsenspezialist steht selbstverständlich auch mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die Anwendung der Pflegemittel geht.

Systeme für die Kontaktlinsenpflege

Ihr Pflegemittel-System kann sehr individuell auf Sie abgestimmt und zusammengestellt werden. Weil hierbei Ihr Kontaktlinsen anpassender Augenoptiker ihre persönlichen Bedürfnisse, Tragebedingungen und so vorhanden auch Ihre Allergien berücksichtigt hat, müssen nicht alle Artikel aus einem Pflegesystem nur eines Herstellers kommen.

Mal liegt die Auswahl auch daran, dass Ihr Kontaktlinsenspezialist erkannt hat, dass Sie mit Konservierungsbestandteilen oder Tensiden Schwierigkeiten bekommen könnten. So kann beispielsweise eine andere Benetzungslösung nötig sein oder ein zusätzlicher Proteinreiniger aus einem anderen System.

Achten Sie wenn Sie unterwegs oder im Urlaub Pflegemittel für Ihre Kontaktlinsen kaufen müssen bitte unbedingt darauf, dass weiche Kontaktlinsen andere Pflegemittel benötigen als formstabile Linsen. Lesen Sie also bitte vor dem Kauf unbedingt die Produktinformation. Auf der sicheren Seite sind Sie natürlich, wenn Sie die Pflegemittel rechtzeitig vor einer Reise bei Ihrem Kontaktlinsen anpassenden Augenoptiker besorgen. Achten Sie im Sommerurlaub bitte auch auf die Lagertemperaturen, die nicht überschritten werden sollten.

Grundsätzlich gibt es diese Kontaktlinsen-Pflegemittelsysteme und Einzel-Komponenten:

All-in-One-Lösung / Kombilösung

Kombilösungen sind All-in-One-Lösungen, die sowohl zum Reinigen, Desinfizierungen als auch zum Abspülen und Aufbewahren der Kontaktlinsen verwendet werden. Bei diesem System brauchen Sie nur ein Pflegemittel, müssen also auch nicht bei jedem Wochenendtrip gleich mehrere verschiedene Flaschen mit sich herumschleppen. Dies ist die bequemste Möglichkeit. Weil diese Mittel meist Konservierungsstoffe enthalten, sind sie aber nicht für jeden Menschen geeignet.

Peroxid-System

Peroxidsysteme verwenden einen ganz anderen Wirkstoff zum Reinigen und Desinfizieren der Linsen, nämlich das Wasserstoffperoxid. Dazu brauchen Sie dann noch die Neutralisierungslösung, die das Wasserstoffperoxid nach der Desinfizierung der Linsen wieder neutralisiert. Zur Neutralisierung des Wasserstoffperoxids gibt es bei der Kontaktlinsenpflege diese Varianten:

1-Stufen-Peroxidsystem:

a) Einige Systeme nutzen Katalysatoren - zum Beispiel eine Platin-Platte - die im Aufbewahrungsbehälter fest untergebracht ist
b) andere Systeme nutzen Tabletten, die im Aufbewahrungsbehälter aufgelöst werden

2-Stufen-Peroxidsystem:

Hier wird eine zweite, spezielle Neutralisierungslösung verwendet.
Dieses System scheint komplizierter oder unbequemer, hat aber dafür einen großen Vorteil: Alle Wasserstoffperoxid-System kommen ganz ohne Konservierungsstoffe aus, was für viele Allergiker ein Segen ist.

Kochsalzlösung

Die Kochsalzlösung ist das vielseitigste Kontaktlinsenpflegemittel. Sie kann zur Reinigung sowohl der Linsen als auch des Aufbewahrungsbehälters verwendet werden, zum Spülen nach der Desinfektion sowie zum Aufbewahren der Linsen. Auch Proteinentferner in Tablettenform können in Kochsalzlösung aufgelöst werden.

Verschiedene Hersteller verwenden unterschiedliche Bezeichnungen und zuweilen Phantasienamen. Drin aber ist in der Flasche immer das: isotonische sterile Kochsalzlösung. Sie kann gleichermaßen für harte, formstabile Kontaktlinsen wie für weiche Kontaktlinsen verwendet werden. Kontaktlinsen können bis zu 30 Tage in der Flüssigkeit aufbewahrt werden, dann sollten Sie die Flüssigkeit im Behälter erneuern. Doch sollten Sie die Linsen vor dem Einsetzen unbedingt noch einmal desinfizieren. Bitte verwenden Sie Kochsalzlösung unbedingt nur einmal und entsorgen Sie die Flüssigkeit nach Gebrauch.

Wer Kontaktlinsen trägt, sollte immer einen mit Kochsalzlösung gefüllten Aufbewahrungsbehälter bei sich haben. Dann können die Linsen im Bedarfsfall jederzeit abgesetzt und sachgerecht aufbewahrt werden.

Proteinentferner

Proteinentferner gehören nicht zu den Standardpflegemitteln, ohne die ein Pflegesystem nicht funktioniert. Sie sind Zusatzprodukte, die bei Bedarf meist einmal wöchentlich nach der manuellen Reinigung verwendet werden. Ihr Kontaktlinsen anpassender Optiker weiß, ob für Sie persönlich die Verwendung eines solchen Proteinentferners ratsam ist und wenn ja, welches Produkt am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Der Proteinentferner beseitigt Proteine, also Eiweißablagerungen von Ihren Linsen. Er funktioniert mit einem Enzym, das die Ablagerungen zersetzt. Sie können dann einfach abgespült werden. Ohne Proteinablagerungen an den Linsen haben Sie dann wieder klare Sicht und keine Reizungen an den Augen. Vor allem bei weichen Kontaktlinsen kommen Proteinreiniger zum Einsatz.

Benetzungsmittel

Zur Kontaktlinsenpflege gehören im weiteren Sinn auch die Benetzungslösungen. Sie helfen der Tränenflüssigkeit Ihrer Augen ihren Job zu erledigen und das Auge gegen Trockenheitsgefühle zu schützen. Solche Benetzungsmittel sind vor allem bei trockener Luft in Großraumbüros, langen Autofahrten, staubiger Umgebung und konzentrierter Computerarbeit eine gute Hilfe für die Augen. Es gibt sie in Form von Sprays oder Tropfen. Zur Verwendung bleiben die Kontaktlinsen im Auge.

Die Nachbenetzungstropfen sollen die natürliche Tränenflüssigkeit unterstützen. Die Anwendung sorgt für mehr Tragekomfort und hilft gegen Trockenheitsgefühle sowie Augenbrennen. Die Benetzungsmittel sind keine Kontaktlinsen-Pflegemittel im eigentlichen Sinne, bringen dem Anwender jedoch durchaus Vorteile.

Die Tropfen können generell nach dem Einsetzen der Linsen und/oder auch zwischendurch bei Bedarf benutzt werden. Es gibt Tropfen die ganz konservativ ins Auge geträufelt werden, aber auch Sprays, die auf die Augen gesprüht werden.

Die individuelle Pflegemittelauswahl bei Ihrem Optiker

Tragekomfort und Gesundheit Ihrer Augen beim Kontaktlinsentragen hängen nicht zuletzt von den eingesetzten Pflegemitteln und deren sachgerechter Anwendung ab. Dafür ist am Markt eine große Anzahl verschiedener Aufbewahrungs- und Pflegeprodukte erhältlich.

Doch kaufen Sie nicht irgendein Pflegesystem, weil die Freundin es erfolgreich nutzt, oder weil es billig ist. Lassen Sie sich von ihrem Kontaktlinsen anpassenden Augenoptiker beraten. Er stellt ihnen eine individuell auf Ihre Bedürfnisse – auch gegen etwaige Allergien - optimierte Auswahl von Pflegemitteln zusammen und gibt ihnen jede Menge Pflegetipps.

Kontaktlinsenpflege Schritt für Schritt

Die Schritte bei der Pflege Ihrer Kontaktlinsen gleichen sich bei harten, formstabilen Linsen und Weichlinsen weitgehend. Bei beiden Linsenarten können sie jeweils speziell für formstabile oder weiche Linsen ausgelegte All-in-One-Pflegesysteme, also Kombilösungen verwenden oder ein System von verschiedenen Lösungen für die Reinigung, Desinfektion und Aufbewahrung.

Pflegen Sie Ihre Kontaktlinsen mit einer All-in-One-Lösung, dann schauen Sie sich bitte dieses Video an:

 

 

Wie Sie Ihre formstabilen Kontaktlinsen bestmöglich reinigen, sehen Sie in diesem Video:

 

 

Allgemein müssen Sie bei der Pflege Ihrer formstabilen oder weichen Kontaktlinsen einige grundsätzliche Schritte ausführen, die wir Ihnen im Folgenden aufzeigen:

  1. Händewaschen: Jedes Hantieren mit Kontaktlinsen beginnt mit gründlichem Händewaschen und Abspülen, denn Hygiene ist wichtig. Wenn Sie die Kontaktlinsen grundsätzlich nur mit sauberen, fett- und seifenfreien Händen berühren, vermeiden Sie, dass Schmutz und Bakterien mit der Linsenoberfläche in Kontakt kommen.

  2. Manuelle Linsenreinigung: Nutzen Sie für die Reinigung bitte das entsprechende Produkt Ihrer Pflegeserie, also die Kombilösung oder die Reinigungslösung (Oberflächenreiniger). Legen Sie die Kontaktlinse auf die Handinnenfläche. Geben Sie einige Tropfen der Reinigungsflüssigkeit auf die Linse. Reinigen Sie nun die Linsenoberflächen manuell, in dem Sie vorsichtig mit dem Finger etwa eine halbe Minute lang die Oberfläche reiben.

  3. Abspülen: Nach der Reinigung sind die Schmutzpartikel von der Linsenoberfläche abgelöst. Spülen Sie nun die Kontaktlinse mit einer Abspüllösung gründlich ab. Das ist je nach Pflegesystem entweder die Kombilösung, die Aufbewahrungslösung oder eine Kochsalzlösung.

  4. Desinfizieren: Durch das manuelle Reinigen durch Abreiben können aber nicht alle Mikroorganismen von der Linse abgelöst werden. Um diese mikroskopisch kleinen Partikel zu beseitigen und auch Bakterien, Viren und Pilze zu entfernen, müssen Sie Ihre gereinigten Linsen nun desinfizieren.

    Dazu füllen Sie Desinfektionslösung in den Kontaktlinsenbehälter und legen die Linsen hinein. Je nach System benutzen Sie dafür die Kombilösung, wenn Sie ein All-in-One-System benutzen, oder die Desinfektions- und Aufbewahrungslösung. Sehen Sie bitte in der Gebrauchsanweisung Ihres Systems nach, wie lange die Linsen in dieser Lösung lagern müssen, um eine sichere Desinfektion zu gewährleisten. Auf der sicheren Seite sind Sie auf jeden Fall, wenn Sie die Linsen über Nacht in der Flüssigkeit einlagern.

  5. Vergessen Sie bitte nicht, den Aufbewahrungsbehälter zu reinigen: Sobald Sie Ihre Kontaktlinsen morgens eingesetzt haben, gießen Sie die Aufbewahrungslösung aus und füllen Sie frischen Lösung ein. Drehen Sie die Kappen zu und schütteln Sie den Behälter ein paar Mal. Dann gießen Sie die Flüssigkeit aus und legen sie den offenen Behälter zum Trocknen in den Badezimmerschrank oder zu Ihren Pflegemitteln.

Kontaktlinsenpflege Schritt für Schritt - Die Anwendung von Wasserstoffperoxid-Systemen

Sehen Sie in diesem Video, wie Sie Kontaktlinsen mit dem Wasserstoffperoxid-System pflegen:

 

 

Die Pflege mit Wasserstoffperoxidsystemen unterscheidet sich ein wenig von allen anderen Systemsen da hier ein zusätzlicher Pflegeschritt erforderlich ist, nämlich die Neutralisierung der Peroxidlösung. Pflegesysteme mit Wasserstoffperoxid werden gern bei besonders empfindlichen Augen empfohlen, weil sie ohne Konservierungsmittel auskommen. Es gibt sie als Einstufen- oder Zweistufensysteme.

Wenn Sie besonders empfindliche Augen haben und Ihr Kontaktlinsenspezialist Ihnen ein Zweistufen-Wasserstoffperoxid-Pflegesystem empfohlen hat, gehen Sie bitte so vor:

  1. Händewaschen: Lassen Sie es sich bitte zur Gewohnheit werden und beginnen Sie die Kontaktlinsenpflege mit dem gründlichem Waschen und anschließenden Abspülen der Hände. Hygiene ist nun einmal beim Hantieren mit Kontaktlinsen das A und O. Sie verhindern so, dass Bakterien und Schmutzpartikel mit den Linsen in Kontakt kommen. 

  2. Manuelle Linsenreinigung: Nehmen Sie die Kontaktlinse vom Auge ab und legen Sie die Linse auf die Handinnenfläche. Tropfen Sie etwas Reinigungslösung auf die Linse. Nun reiben sie mit der Fingerkuppe vorsichtig die Linsenoberfläche und reinigen so die Linse manuell. Nutzen Sie für die Reinigung bitte das entsprechende Produkt Ihrer Pflegeserie, also die Kombilösung oder die Reinigungslösung (Oberflächenreiniger).

  3. Abspülen: Nach der Reinigung spülen Sie die gelösten Schmutzpartikel mit einer Abspüllösung (Kochsalzlösung) sorgfältig von der Linsenoberfläche.

  4. Desinfizieren: Desinfizieren Sie nun die Linsen in der Peroxidlösung Ihres Systems, indem sie die Linsen in die Körbchen legen. Den Deckel mit den Körbchen setzen Sie in den mit der Peroxid-Lösung gefüllten Aufbewahrungsbehälter. Bitte lesen Sie in der Gebrauchsanweisung nach, wie lange die Linsen nun in der Desinfektionslösung verbleiben müssen.

  5. Neutralisieren: Die verwendete Peroxidlösung aber darf in keinem Fall in Ihre Augen gelangen. Deshalb folgt bei der Verwendung von Peroxidsystemen die Neutralisation. Gießen Sie also die Peroxidlösung aus und spülen Sie den Behälter zur Sicherheit kurz mit ein wenig Neutalisationslösung aus, füllen Sie dann frische Neutralisationslösung ein, setzen Sie die Körbchen mit den Linsen ein und schrauben Sie den Deckel zu.

    Der Neutralisationsprozess geht beim Zweistufensystem recht schnell, da hier nur noch das in den Linsen verbliebene Wasserstoffperoxid neutralisiert werden muss. Auch hier sehen Sie bitte nach, wie lange Ihre Linsen neutralisiert werden müssen. Ist die Neutralisation vollzogen, ist aus der Peroxidlösung eine Kochsalzlösung geworden.

  6. Vergessen Sie bitte auch bei Wasserstoffperoxidsystemen nicht, Ihren Aufbewahrungsbehälter zu reinigen: Gießen Sie morgens, wenn Sie die Linsen eingesetzt haben die Flüssigkeit aus dem Aufbewahrungsbehälter. Füllen etwas frische Aufbewahrungslösung ein, schließen Sie die Kappen und schütteln Sie den Behälter. Dann gießen Sie die Flüssigkeit wieder aus und stellen den Aufbewahrungsbehälter geschützt (Badezimmerschrank) offen zum Trockenen auf. 

Bei Einstufen-Peroxid-Systemen gibt es zwei Varianten.

Was Sie bei der Kontaktlinsenpflege nicht tun sollten

Leider nehmen es nicht eben wenige Linsenträger mit der Kontaktlinsenpflege nicht so genau. Dabei sind die Linsenoberflächen anfällig für vielfältige Ablagerungen, besonders für Proteinablagerungen. Solche Ablagerungen durch Pflegefehler führen zu diesen Folgeerscheinungen:

Wenn Sie dies nun wissen, können Sie sich leicht vorstellen, dass es bei Pflegefehlern schnell zu einer verminderten Sehschärfe, Rötungen, Juckreiz und vermehrter Schleimsekretion. Generell gilt: Wer die Linsen unzureichend pflegt, riskiert Infektionen.

Fehler 1: Pflegeanweisungen missachten

Bitte bedenken Sie, dass 95% der Probleme, die beim Kontaktlinsentragen entstehen, auf Pflegefehlern beruhen. Komplett ohne Linsenpflege kommen nur Einweg-Tageslinsen aus. Besonders bei allen weichen Kontaktlinsen zum Mehrfachgebrauch, aber auch bei formstabilen Linsen ist die richtige Pflege überaus wichtig. Pflegefehler oder Nachlässigkeiten führen schnell zu Augenreizungen. Lesen Sie unbedingt die Gebrauchsanweisung ihrer Pflegemittel.

Sie haben da doch noch die eine oder andere Frage? Kein Problem, Ihr Kontaktlinsen anpassender Augenoptiker hat die Antwort – fragen Sie ihn, bevor sie Fehler machen. Machen Sie die Pflegeschritte zu einem festen Ritual und übergehen Sie niemals einen Schritt. Lassen Sie sich auch wenn es einmal eilig ist nie dazu verführen, nach der Schnell-Schnell-Methode und dem Motto „Ist ja nur eine Ausnahme und einmal wird es schon nicht gleich schaden“ nachlässig vorzugehen. Ihre Linsen und Ihre Augen werden Ihnen die Sorgfalt danken.

Fehler 2: Mangelnde Hygiene beim Linsenbehälter

Auch durch mangelnde Hygiene beim Kontaktlinsenbehälter können Keime, Schmutzpartikel und viele andere unsichtbare Übeltäter auf oder in die Linsen gelangen. Spülen Sie also die Behälter stets gründlich aus, füllen Sie dazu etwas Aufbewahrungs- oder Kochsalzlösung ein, schließen Sie den Behälter und schütteln sie ihn. So werden durch die sterile Lösung auch die Behälterdeckel gereinigt und sterilisiert.

Und bitte keine falsche Sparsamkeit, ersetzen ihren Behälter in den empfohlenen Intervallen, die je nach System zwischen einem und drei Monaten liegen. Sie finden dazu Angaben in der Gebrauchsanweisung Ihres Pflegesystems.

Fehler 3: Mangelnde Hygiene bei der Kontaktlinsenpflege

Eigentlich selbstverständlich, aber dennoch immer wieder gern vergessen ist mangelnde Hygiene der Fehler, der die meisten aller Trageprobleme verursacht. Sie haben doch gerade geduscht? Sicher, aber was haben Sie danach so alles angefasst? Also bitte: Händewaschen nicht vergessen und gründliches Abspülen. Nur das verhindert zuverlässig, dass Keime, Schmutzpartikel oder Seifenreste auf die Linsenoberfläche gelangen.

Fehler 4: Unsachgemäße Neutralisation bei Peroxidsystemen

Mal wieder keine Zeit? Egal, wie eilig Sie es haben: Lassen Sie niemals die Neutralisation der Peroxidlösung aus! Reste der Peroxidlösung dürfen unter keinen Umständen ins Auge gelangen. Halten Sie sich bitte auch penibel an die Neutralisierungszeiten!

Fehler 5: Verwendung von Wasser oder Speichel

Leider findet man in zahlreichen Internetforen und sogar auf Ratgeberplattformen, bei denen die Ratgebertexte von Laien und nicht von Experten geschrieben werden immer wieder Tipps, die eigentlich gemeingefährlich sind. Sie werden auch nicht dadurch wahrer, dass sie weiterverbreitet werden.

In fast allen diesen Portalen finden Sie den Tipp, die Linsen mit Wasser abzuspülen oder sie gar in einem Glas mit Leitungswasser zu lagern, wenn Sie mal keinen Linsenbehälter dabeihaben und auswärts übernachten. Manche dieser „Ratgeber“ versteigen sich gar dazu zu empfehlen, im Notfall halt Speichel zu nehmen, also in ein Glas zu spucken und die Linsen dann hineinzulegen.

Beides führt in jedem Fall zu einer hohen Keimbelastung, die über die Linsen an die Augen kommt und dort schwere Schäden verursachen kann.

Der einzig vernünftige Rat im Fall eines vergessenen mit Aufbewahrungslösung gefüllten Linsenbehälters ist dieser: Suchen Sie den Apothekennotdienst auf. Zumindest sterile Kochsalzlösung werden Sie dort erhalten können.

Von den üblichen Tipps, Kochsalzlösung doch einfach selbst herzustellen ist ebenfalls nichts zu halten. Sie können zwar eine neunprozentige isotonische „Kochsalzlösung“ herstellen, indem Sie neun Gramm Salz in einem Liter Wasser aufkochen. Das Haushaltssalz dieser „Kochsalzlösung“ ist mit zahlreichen gelösten Bestandteile wie Kalk versehen. Auch wegen der Zusätze wie beim Meersalz, dem Jod oder Fluoriden ist normales Speisesalz egal welcher Art völlig ungeeignet.

Eine Kochsalzlösung nämlich besteht aus reinem NaCl (Natriumchlorid) und destilliertem Wasser. Von steril kann man beim Selbstkochen ohnehin nicht reden, denn weder das dann benutzte Glas, der Becher oder die Tasse, in die sie gefüllt wird, ist steril.

Also mal Hand aufs Herz, Sie können auch mit Kontaktlinsen durchaus spontan leben. Alles was Sie brauchen, um Ihre Kontaktlinsen über Nacht fachgerecht zu lagern ist ein kleiner, mit frischer Kochsalzlösung gefüllter Kontaktlinsenbehälter. Der passt in jede Jeanstasche und auch in die kleinste Handtasche. Die sachgerechte Reinigung müssen Sie dann am nächsten Tag nachholen und erst danach die Linsen einsetzen.

Kontaktlinsen aufbewahren

Damit Kontaktlinsen hygienisch einwandfrei und möglichst steril aufbewahrt werden können, brauchen Sie einen passenden Kontaktlinsenbehälter, der sowohl für Ihre Kontaktlinsenart als auch Ihre Pflegemittel geeignet ist. Diese Kontaktlinsenbehälter werden nicht nur für die reine Aufbewahrung und Lagerung von Kontaktlinsen benötigt, sondern auch während der Reinigung und Desinfektion. 

Kontaktlinsenbehälter haben keine unbegrenzte Haltbarkeit. Sie sollten ihre Kontaktlinsenbehälter unbedingt spätestens in den in Ihrer Pflegemittelanweisung genannten Intervallen austauschen, damit eine keimfreie Aufbewahrung gewährleistet bleibt. Die Wechselfrist für die Behälter liegt meist zwischen einem und drei Monaten. Wenn Sie die Linsen einmal längere Zeit nicht tragen, wechseln Sie Ihre Aufbewahrungslösung oder die Kochsalzlösung mindestens alle 30 Tage. Länger kann kein System für die zuverlässige Desinfektion garantieren. 

Meistens erhalten Sie zu Ihrem Pflegesystem auch den passenden Kontaktlinsenbehälter dazu. Prinzipiell gibt es zwei Arten von Kontaktlinsenbehältern. Sowohl für harte als auch für weiche Linsentypen eignen sich die kleinen flachen Behältern, mit den beiden flachen und nebeneinander angeordneten runden Linsenkammern. In diesen Kammern schwimmen die Linsen in der Aufbewahrungslösung. Die Schraubdeckel haben meistens eine Kennzeichnung für die rechte und linke Kontaktlinse.

Der zweite Kontaktlinsenbehälter-Typ besteht aus einem wenige Zentimeter hohen zylinderförmigen Gläschen mit Schraubdeckel. Innen ist an dem Schraubdeckel eine Halterung angebracht, an der auf jeder Seite ein Körbchen für die Aufnahme einer Kontaktlinse angebracht ist. Auch bei diesem Typ ist an der Halterung eine Kennzeichnung für die linke und rechte Kontaktlinse angebracht. Die Halterung wird aufgeklappt, die Linsen werden eingelegt. Dann wird die Körbchenhalterung mit den Linsen in das mit Aufbewahrungslösung gefüllte Gläschen eingesetzt und der Deckel wird zugeschraubt.

Diese Art von Linsenbehälter ist für das Zweistufen-Peroxidsystem entwickelt worden. Diese Behälter können auch für Kontaktlinsen mit anderen Pflegesystemen verwendet werden. Allerdings wird für die Nutzung dieser Linsenbehälter mehr Flüssigkeit gebraucht, als für die flachen Behälter.

Eine Variante dieses einem Gläschen ähnelnden Linsenbehältertyps mit den Körbchen ist für das Einstufen-Peroxid-System konstruiert worden. Dort ist am Boden des Gläschens oder unter den Linsenkörbchen ein Katalysator beispielsweise in Form von Platinplättchen angebracht. Dieser Katalysator wird für die Neutralisation der Peroxidlösung benötigt. Dieser Behältertyp darf nur für Einstufen-Peroxid-Pflegesystemen verwendet werden, die nicht mit Tabletten neutralisieren.

Achten Sie bei Peroxid-Pflegesystemen unbedingt auf die richtigen Behälter

Da Katalysatorart und die Art der Neutralisierung von Pflegesystem zu Pflegesystem variieren, benutzen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nur die vom Hersteller mitgelieferten Linsenbehälter oder die von ihm empfohlenen Behältertypen. Ihr Optiker hat diese Linsenbehälter vorrätig und berät Sie zu Fragen um den passenden Linsenbehälter kompetent.

Harte (formstabile) Kontaktlinsen

Heutige formstabile Kontaktlinsen, werden zwar oft noch so genannt, haben aber mit den ursprünglichen „harten Kontaktlinsen“ nicht viel mehr gemein als die gewohnte alte Bezeichnung. Moderne formstabile Kontaktlinsen bestehen aus ganz anderen Materialien.

Heute werden fast ausschließlich gasdurchlässige Materialien verwendet, die viel Sauerstoff zur Hornhaut durchlassen. Diese Kunststoffe sind nicht mehr völlig starr wie herkömmliche Hartlinsen, sondern bis zu einem gewissen Grad flexibel, weshalb sie formstabil genannt werden. Solche formstabilen Linsen messen nur acht bis zehn Millimeter im Durchmesser, sind also wesentlich kleiner als weiche Linsen und schwimmen sehr beweglich auf dem Tränenfilm.

Formstabile Linsen sind durch die hohe Sauerstoffdurchlässigkeit langzeitverträglich und bieten einen viel höheren Tragekomfort als klassische Hartlinsen aus PMMA. Die Gewöhnungszeit allerdings ist länger als bei Weichlinsen, denn das Fremdkörpergefühl ist höher, da die Linse sich bei jedem Lidschlagstark bewegt. Das wird besonders von Kurzsichtigen so empfunden, da die Linsen am Rand dicker sind und das Lid den Rand wie eine Stufe überwinden muss.

Die Hornhaut wird nicht durch Blutgefäße mit Sauerstoff versorgt, sondern ausschließlich von außen durch den Tränenfilm. Ohne ausreichende konstante Sauerstoffzufuhr ist die Transparenz der Hornhaut und damit ein störungsfreies Sehen nicht mehr gewährleistet. Dann droht eine Gefäßeinsprossung in die Hornhaut, die mit einem Verlust an Sehschärfe einhergeht.

Moderne formstabile Linsen-Materialien lassen bis zu zehnfach mehr Sauerstoff durch als alte, klassische Materialien. Die Hornhaut bezieht den Sauerstoff aus dem Tränenfilm zwischen Linse und Hornhautoberfläche, der wiederum viel Sauerstoff durch die Linse erhält. Zudem wird der Tränenfilm zwischen Hornhaut und Linse durch die starke Bewegung der Linse beim Lidschlag regelmäßig erneuert. Dem Linsenmaterial sind Substanzen beigemischt, die den Sauerstofftransport aus der Linse in den Tränenfilm transportieren helfen.

Die Sauerstoffdurchlässigkeit einer Kontaktlinse wird mit dem Wert Dk angegeben. Dabei gilt: Je höher der Wert, desto höher ist auch die Sauerstoffdurchlässigkeit eines Kontaktlinsenmaterials. Bei formstabilen Kontaktlinsen beträgt der Wert je nach Material zwischen 18 und 210.

Doch ganz so einfach ist es nicht, denn der Dk-Wert wird mit steigender Dicke des Materials immer kleiner. So hat man noch einen zweiten Dk-Wert vereinbart, der das berücksichtigt und die Sauerstoffdurchlässigkeit in Beziehung zur Mittendicke der Linse setzt. Dies ist dann der Dk/t-Wert. Hier gilt: bei einem Dk/t-Wert von 90 wird die Hornhaut bestens versorgt, bei Dk/t-Werten um 30 beginnt es bedenklich zu werden und eine Sauerstoffunterversorgung droht. Formstabile Kontaktlinsen erreichen meist DK/t-Werte von über 200.

Die Vorteile formstabiler Kontaktlinsen

Zwar bevorzugen heute Kontaktlinsenträger meist weiche Kontaktlinsen mit verlängerter Tragedauer, doch weisen formstabile Linsen eine ganze Reihe von Vorteilen auf, die bei der Wahl des richtigen Kontaktlinsentyps berücksichtigt werden sollten:

Hohe Sauerstoffdurchlässigkeit

Formstabile Kontaktlinsen schwimmen auf dem Tränenfilm. Durch ihren beweglichen Sitz wird die Hornhaut bei jedem Lidschlag neu von Tränenflüssigkeit unterspült. Auch der Abtransport von Stoffwechselprodukten läuft über die Tränenflüssigkeit und ist bei formstabilen Linsen durch diese Beweglichkeit besser gewährleistet, als bei weichen Kontaktlinsen. Formstabile Linsen bestehen aus sehr sauerstoffdurchlässigen Kunststoffen. So wird die Hornhaut optimal von Sauerstoff versorgt.

Gute Langzeitverträglichkeit

Formstabile Linsen sind nicht so anfällig für Ablagerungen und Verschmutzungen wie Weichlinsen. Weil der Wasseranteil formstabiler Linsen weitaus geringer ist, als bei weichen Linsen, haften Verschmutzungen nicht so leicht auf der Linsenoberfläche und auch Umweltbelastungen können nicht so leicht durch den Flüssigkeitsanteil in der Linse ins Auge gelangen.

Deshalb sind formstabile Kontaktlinsen meist ideal für Allergiker und sind generell auch über lange Zeit gut verträglich, sollten aber nach maximal zwei Jahren ausgetauscht werden. Ihr Augenoptiker sagt Ihnen, wann Sie ein neues Paar formstabiler Kontaktlinsen benötigen. Wird das beachtet gilt: Nur 3 % aller Augeninfektionen nach Kontaktlinsentragen betreffen formstabile Kontaktlinsen.

„Automatische“ Korrektur leichter bis mittlerer Hornhautverkrümmungen

Durch die sich zwischen Linsenrückfläche und Hornhaut bildende Tränenlinse werden leichte bis mittlere Hornhautverkrümmungen quasi automatisch mit ausgeglichen.

Korrektur von Sehschwächen, die mit anderen Kontaktlinsen nicht korrigierbar sind

Es gibt Sehschwächen, die mit weichen Kontaktlinsen nicht korrigierbar sind, wohl aber mit formstabilen Linsen, dazu gehören der Keratokonus, irreguläre Hornhautverkrümmungen oder auch Hornhautvernarbungen. Das geschieht durch die sich bildende Tränenlinse.

Keine trockenen Augen

Weiche Kontaktlinsen brauchen Flüssigkeit, um ihre Form zu halten. Die beziehen sie auch aus dem Tränenfilm. Augen die zur Trockenheit neigen, können damit Probleme bekommen und müssen dann die Augen mit speziellen Tropfen regelmäßig benetzen. Empfindliche Menschen empfinden dann Heizungsluft und Computerarbeit als sehr anstrengend. Formstabile Kontaktlinsen können gar keine Flüssigkeit aus dem Tränenfilm abziehen, denn sie benötigen zum Erhalt ihrer Form keine Flüssigkeit. Deshalb sind diese Linsen auch für Menschen gut geeignet, die zu trockenen Augen neigen.

Weiche (flexible) Kontaktlinsen

Von den rund 3,4 Millionen Kontaktlinsenträgern nutzen 81% weiche Kontaktlinsen, die vor allem in der Gewöhnungsphase eine bessere Spontanverträglichkeit und auf lange Sicht einen höheren Tragekomfort bieten als formstabile Linsen. Weiche Kontaktlinsen sind sehr flexibel und fühlen sich etwas ähnlich an, wie eine Plastiktüte. Durch ihre Flexibilität schmiegen sie sich der Form der Hornhaut an.

Weiche Kontaktlinsen sind größer als formstabile Linsen und haben Durchmesser zwischen 12 und 16 mm. Diese Linsen sind also so groß, dass sie die Hornhaut vollständig bedecken und sogar noch etwas über sie hinausragen. Ein Teil der weichen Linse bleibt daher von auch bei geöffneten Lidern von diesen bedeckt.

Weichlinsen bewegen sich nicht so sehr wie Hartlinsen. Durch diesen festeren Sitz sind sie auch bei vielen bewegungsintensiven Sportarten verwendbar. Das aber hat auch einen Nachteil, der Tränenfilmaustausch und der Abtransport von Stoffwechselprodukten über die Tränenflüssigkeit verläuft nicht ganz so ungestört, wie bei Hartlinsen.

Die Größe der Linse und ihre geringere Beweglichkeit bedeuten aber auch, dass die Lider nicht wie bei harten Linsen bei jedem Lidschlag aufs Neue vom Linsenrand irritiert werden. Deshalb sind sie meist sehr spontanverträglich. Allerdings sind Weichlinsenmaterialien bei weitem nicht so sauerstoffdurchlässig wie formstabile harte Linsen.

Die Sauerstoffdurchlässigkeit von Kontaktlinsen wird mit dem Wert Dk angegeben. Je höher dieser Wert ist, desto sauerstoffdurchlässiger ist die Kontaktlinse. Noch aussagekräftiger ist der Dk/t-Wert, der die Sauerstoffdurchlässigkeit mit der jeweiligen Mittendicke der Linse in eine Beziehung setzt. Bei einem Wert von unter Dk/t 30 droht Unterversorgung der Hornhaut, bei Werten über Dk/t 90 wird die Hornhaut sicher ausreichend versorgt.


Sind bei formstabilen Kontaktlinsen Werte von Dk/t 210 keine Seltenheit, liegen die erreichbaren Werte bei Weichlinsen niedriger. Selbst Silikon-Hydrogellinsen erreichen nur Dk/t-Werte zwischen 130 und 170.

Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Arten von Weichlinsen:

Bei weichen Kontaktlinsen kommen vor allem diese Materialgruppen zum Einsatz:

Hydrogellinsen: Diese Linsen bestehen aus Blockpolymeren, bei denen hydrophile (wasserliebende) und hydrophobe (wasserabstoßende) Materialkomponenten gemischt werden. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise Linsen aus Ocufilcon oder Omafilcon.

Hydrogel-Materialien sind nicht sauerstoffdurchlässig. Der Sauerstoff wird durch Diffusion aus dem Wassergehalt der Linse zur Hornhaut transportiert. Unter Diffusion versteht man einen passiven physikalischen Transportprozess von Stoffen zwischen flüssigen Körpern aufgrund thermischer Energie. So sind diese Linsen umso „sauerstoffdurchlässiger“ je höher ihr Wassergehalt ist. Erreicht werden können hier Dk-Werte bis zu 30.

Silikonhydrogellinsen: Diese Linsen haben Sauerstoffdurchlässigkeitswerte mit einem Dk von über 100. Deshalb werden sie vor allem für Linsen mit verlängerter Tragedauer verwendet.

Materialien für Silikonhydrogellinsen (zum Beispiel Balafilcon, Narafilcon A, Delefilcon A, Senofilcon A oder Lotrafilcon B). Sie bestehen aus einem hydrophilen (wasserliebenden) und sauerstoffundurchlässigen Polymer, das mit einem hydrophoben (wasserabstoßenden) hochsauerstoffdurchlässigen Silikonpolymer sowie Wasser kombiniert wird. Erst diese Kombination von Materialien ermöglicht es, Kontaktlinsen auch über Nacht zu tragen.

Silikonhydrogellinsen sind durch den Silikonanteil etwas fester in der Struktur als Hydrogellinsen, auch vertragen manche empfindlichen Augen diesen Linsentyp nicht, der ohne spezielle Oberflächenbehandlung nicht so gut benetzbar ist wie Hydrogellinsen.

Die Vorteile weicher Kontaktlinsen

In den letzten Jahren hat sich im technischem Bereich vor allem was die Materialien betrifft viel getan und ständig kommen neu entwickelte oder verbesserte Linsenmaterialien hinzu. Heute können weiche Kontaktlinsen mit hohem Tragekomfort für viele Sehschwächen hergestellt werden. So haben weiche Linsen heute viele Vorteile:

Vergleich/Unterschied - Einsatz/Vorteile (weiche vs. harte)

Auch wenn heute 81% der Kontaktlinsenträger zu weichen Kontaktlinsen greifen, haben doch harte, formstabile Kontaktlinsen ihre Berechtigung. Das gilt vor allem, wenn man bedenkt, dass nur 3 % aller Augeninfektionen infolge von Kontaktlinsentragen auf formstabile Kontaktlinsen zurückzuführen sind. Insgesamt haben bei allem bequemen Tragekomfort weicher Linsen auch heute noch formstabile Linsen den Weichlinsen gegenüber manche Vorteile, die bei der Auswahl der individuell richtigen Kontaktlinsen berücksichtigt werden sollten.

Sehen Sie hier unseren Vergleich der Vor- und Nachteile moderner Kontaktlinsenarten:

 

  Vorteile Nachteile
formstabile Kontaktlinsen

+ Gute Sauerstoffversorgung der Hornhaut durch bewegliche, gut vom Tränenfilm umspülte Linsen

+ Gute Langzeitverträglichkeit

+ Keine trockenen Augen

+ Durch die Tränenlinse Möglichkeit auch sonst nicht korrigierbare Sehschwächen einfach zu korrigieren

- Größeres Fremdkörpergefühl

- Längere Eingewöhnung

- Geringerer Tragekomfort

- Verlustgefahr beim Sport

weiche 
Kontaktlinsen

+ Hoher Tragekomfort, passen sich dem Auge an

+ Auch für bewegungs-intensive Sportarten geeignet, auch fürs Schwimmen (mit Schwimmbrille)

+ Gibt es als Disposables (Austauschlinsen) mit kaum Pflegeaufwand

+ Tageslinsen sind auch für nur gelegentliches Tragen von Kontaktlinsen gut geeignet

+ Besser bei staubiger Umgebung, Fremdkörper können anders als bei harten Linsen kaum zwischen Linse und Hornhaut gelangen

- Selbst bei Silikonhydrogellinsen geringere Sauerstoffversorgung der Hornhaut als bei formstabilen Linsen

- Großer Durchmesser und festerer Sitz behindern den Austausch des Tränenfilms

- Die Linsen sind anfällig für Ablagerungen und schädliche Substanzen aus der Umwelt, die durch das Material ans Auge gelangen können.

Tageslinsen

Tageslinsen sind weiche Kontaktlinsen aus der Gruppe der Austauschlinsen (Disposables, Einweg-Linsen), die nur einen Tag getragen werden. Sie werden morgens frisch aus der Packung genommen, eingesetzt und können dann den ganzen Tag über getragen werden. Am Abend werden sie vor dem Schlafengehen vom Auge genommen und entsorgt. Diese Linsen sind also nur für den einmaligen Gebrauch gedacht. Somit entsteht kein Pflegeaufwand.

Der Vorteil liegt nicht nur darin, dass die Pflege der Linsen entfällt. Durch das tägliche Wechseln der Linsen können sich an den Linsen auch keine schädlichen Ablagerungen bilden. Keinesfalls sollten Tageslinsen über Nacht im Auge verbleiben, dafür sind sie nicht gemacht, die Sauerstoffversorgung der Hornhaut ist nicht ausreichend gewährleitet.

Besonders sinnvoll sind Tageslinsen für Menschen, die nur gelegentlich Kontaktlinsen tragen und dann einfach eine neue Packung öffnen und perfekt desinfizierte fabrikneue weiche Kontaktlinsen einsetzen. Gut geeignet sind die Tageslinsen auch für alle Kontaktlinsenträger, die kein Interesse an verlängerten Tragezeiten haben. Weil Tageslinsen ohne Pflegemittel auskommen, sind sie auch für Allergiker geeignet, die auf gewisse Pflegemittelsubstanzen allergisch reagieren.

Tageslinsen weisen eine Reihe von Vorteilen auf:

Wochenlinsen

Die meisten Wochenlinsen gehören zu den Linsen mit verlängerter Tragedauer und sind als Tag- und Nachtlinsen konzipiert. Solche Linsen aus weichen Kontaktlinsenmaterialien gibt es sowohl für eine einwöchige, als auch für eine zweiwöchige Tragedauer als sphärische Linsen, wie auch als torische Linsen mit eingeschränktem Stärkebereich und Achslagen in Zehnerschritten. Selbst sphärische Wochenlinsen für Alterssichtige mit drei verschiedenen Additionswerten sind mittlerweile erhältlich.

Je nach Produkt variiert die Nutzungsdauer zwischen 7 und 14 Tagen. Viele Wochenlinsen aus Silikonhydrogel-Material sind für eine „Lebensdauer“ von zwei Wochen ausgelegt, danach werden sie entsorgt. Diese Linsen sind meistens dafür geeignet sechs bis sieben Tage und Nächte am Stück am Auge zu verbleiben. Damit verringert sich die Nutzungsdauer jedoch auf eine Woche.

Warum nun aber Wochen- oder Zweiwochenlinsen, wo es doch Monats- ja sogar Jahreslinsen gibt? Weil die Wochenlinsen nur eine kurze Tragezeit haben, können sich Ablagerungen aus Lipiden oder Proteinen kaum auf der Linsenoberfläche bilden. So bleibt der Tragekomfort auch bei empfindlichen Augen bis zum Ablauf der Nutzungsdauer erhalten. Danach ersetzen Sie diese durch ein frisches Paar Linsen. So können Sie jederzeit von einem Paar frischer und sauberer Kontaktlinsen profitieren.

Zusammengefasst sind dies die Vorteile von Wochen- und Zweiwochenlinsen:

Monatslinsen

Heute sind Monatslinsen die am meisten getragenen weichen Kontaktlinsen. Die neusten Produkte dieser Art können bis zu 30 Tage im Auge verbleiben und gehören also zu den Tag- und Nachtlinsen für eine verlängerte Tragedauer. Solche Linsen sind auf der Packung als Night-and-Day-Linsen oder Tag-und-Nacht-Linsen gekennzeichnet und bestehen meist aus Silikon-Hdrogel-Materialien. Nach dem Ablauf von 30 Tagen werden diese Linsen durch ein frisches Paar ersetzt.

Doch nicht für alle Typen von Monatslinsen wird diese 30tägige Dauertragezeit vorgesehen. Zu den Monatslinsen, die abends abgenommen werden braucht man also Pflegemittel, meist reicht aber eine Kombilösung.

Anders als Tageslinsen eignen sich Monatslinsen nicht so sehr für gelegentliches Tragen, da sind Tageslinsen die richtige Wahl, sie sing günstiger. Gut geeignet für „Kontaktlinsenanfänger“ sind insbesondere Monatslinsen, die 30 Tage im Auge verbleiben können. Sie sind nicht so dünn wie Tageslinsen und lassen sich gerade für noch nicht so geübte Kontaktlinsen-Neulinge einfacher handhaben.

Zusammengefasst noch einmal die Vorteile von Monatslinsen:

Jahreslinsen

Als Jahreslinsen werden alle Kontaktlinsen mit einer Lebensdauer von einem Jahr bezeichnet. Das bedeutet, dass diese Weichlinsen nach einer Nutzungsdauer von einem Jahr – sehr wenige auch nach zwei Jahren - unbedingt ausgetauscht werden sollten.

Der Begriff Jahreslinsen bedeutet nicht etwa, dass Sie diese Linsen als Tag-und-Nacht-Linsen nun ein Jahr lang ununterbrochen im Auge behalten können, das würde unweigerlich zu gravierenden Schädigungen Ihrer Augen führen. Eine tägliche sorgfältige Reinigung, Desinfektion und Pflege dieser Linsen ist unbedingt nötig. Der Begriff Jahreslinsen bezieht sich also ausschließlich auf die Nutzungs- oder Lebensdauer.

Typischerweise sind Jahreslinsen für Ihre Augen maßangefertigte weiche Kontaktlinsen aus Hydrogelen oder auch Silikonhydrogelen. Nicht für alle Augen nämlich sind die praktischen, auch Disposables, Einweg- oder Wegwerflinsen genannten Austauschlinsen geeignet. Ihr Augenoptiker stellt Eignung oder Nichteignung während der genauen Refraktionsbestimmung, der Inspektion ihrer Augen und der genauen Vermessung Ihrer Hornhaut fest.

Austauschlinsen sind ja so weit standardisiert, dass mit ihnen der bestmögliche Kompromiss erzielbar ist und sie können bei allen angebotenen Maßen zwar einen großen Bereich vorkommender Hornhautabmessungen, keineswegs aber die ganze Bandbreite vertretbar gut abdecken. Ähnliches gilt für die angebotenen Stärkebereiche.

So handelt es sich bei diesen Austauschlinsen meist um sphärische Linsen. Zwar gelingt es auch, damit leichte Hornhautverkrümmungen mit dem besten sphärischen Wert akzeptabel zu korrigieren, aber eben nicht immer. Mittlerweile werden auch torische Austauschlinsen oder Disposables für Alterssichtige angeboten, aber nur in einem sehr eingeschränkten Maß.

Wenn Ihr Kontaktlinsen anpassender Optiker Ihnen auch Jahres- oder Dauerlinsen genannte maßgefertigte weiche Kontaktlinsen empfiehlt, wird er Ihnen gern erklären, aus welchem Grund er das gerade für Ihre Augen empfiehlt.

Mal sind es die Hornhautradien, mal ist es der Astigmatismus, der nicht so recht mit den Standardwerten der Austauschlinsen kompatibel sind. Heute gibt es biometrische Messmethoden, die eine Vielzahl von Parametern liefern, die bei der Maßanfertigung weicher Kontaktlinsen berücksichtigt werden können.

Mal abgesehen von Augenerkrankungen und Sehschwächen wie Keratokonus, irregulären Astigmatismen oder Hornhautnarben, die ideal durch formstabile Linsen korrigiert werden können, gibt es für die meisten durch Austauschlinsen nicht korrigierbaren Fehlsichtigkeiten individuell gefertigte weiche Kontaktlinsen.

Ob es sich um torische Kontaktlinsen bei höherer Hornhautverkrümmung oder um Multifokal- und Gleitsichtlinsen bei Alterssichtigkeit handelt – mit konventionellen individuell für Ihre Augen gefertigten Weichlinsen steht hier eine gute Korrektionsmöglichkeit zur Verfügung: Der Maßanzug für Ihre Augen, sitzt perfekt, ist hoch verträglich und bietet optimale Sehschärfe.

Die Vorteile der Jahreslinsen:

Multifokallinsen - Kontaktlinsen und Alterssichtigkeit

Auch Kontaktlinsenträger werden jenseits des 40. Lebensjahres alterssichtig, die Akkommodationsfähigkeit, also die Einstellfähigkeit des Auges auf nahe Gegenstände lässt in dem Maße nach, wie die Elastizität der Augenlinse nachlässt. Die Alterssichtigkeit (Presbyopie) äußert sich dadurch, dass nahe Gegenstände nicht mehr scharf gesehen werden. Der Alterssichtige muss die Zeitung nun immer weiter vom Auge entfernt halten, um überhaupt etwas deutlich lesen zu können. Feine Tätigkeiten wie beispielsweise das Einfädeln eines Fadens in eine Nadel funktioniert bald gar nicht mehr. Abhilfe schafft nun eine Lesebrille, eine Zweistärkenbrille (Bifokalbrille) oder gleich eine Gleitsichtbrille.

Was aber macht nun ein Kontaktlinsenträger? Natürlich kann er oder sie sich beim Optiker eine Lesebrille anfertigen lassen. Doch bald wird jeder Kontaktlinsenträger spüren, wie unbequem das ist und sich fragen, ob es für seine Alterssichtigkeit nicht auch eine Lösung mit Kontaktlinsen gibt. Tatsächlich gibt es heute für fast jeden Kontaktlinsenträger auch bei eintretender Alterssichtigkeit Korrekturmöglichkeiten mit Kontaktlinsen von der Monovision über Bifokallinsen, Kontaktlinsen nach dem Simultan-System bis hin zu den Gleitsichtkontaktlinsen.

Das Prinzip der Monovision

Das Prinzip der Monovision nutzt die Tatsache, dass die meisten Menschen ein führendes, dominantes Auge haben. Das merken Sie, wenn sie in ein Monokular sehen, also ein Fernrohr für nur ein Auge, oder ein anderes Instrument, in das Sie nur mit einem Auge sehen. Die meisten Menschen werden dafür immer dasselbe Auge nehmen, ihr Führungsauge. Dieses Phänomen macht man sich bei der Monovision zunutze.

Dem Führungsauge wird eine Einstärken-Kontaktlinse fürs Sehen in der Ferne angepasst. Dem anderen Auge wird eine Kontaktlinse mit entsprechender Stärke zum Sehen in der Nähe angepasst. Es wird also eine Art künstliche Anisometropie (Ungleichsichtigkeit) herbeigeführt.

Nach einer Eingewöhnungszeit hat es das Gehirn gelernt, dass mit einem Auge in der Ferne scharf gesehen wird und mit dem anderen Auge in der Nähe. Diesen Effekt kennt man schon lange von ungleichsichtigen (anisometropen) Augenpaaren. Berühmtestes Beispiel dafür ist Goethe, der von Geburt an ein kurzsichtiges und ein weitsichtiges Auge hatte. Diese Fehlsichtigen nutzte das kurzsichtige Auge zum Nahsehen und Lesen, das weitsichtige Auge zum Sehen in die Ferne. Dieses Phänomen ist auch bei Augenpaaren mit sehr unterschiedlichen Kurzsichtigkeiten oder Weitsichtigkeiten im niedrigen bis mittleren Bereich zu beobachten.

Diese Art der Presbyopie-Korrektion funktioniert zwar meist ganz passabel, doch bringt sie auch Nachteile mit sich, vor allem ist das räumliche Sehen nicht intakt. Die mit der Hilfe des Monovisionseffekts korrigierten Kontaktlinsenträger nehmen Entfernungen beim Treppensteigen nicht richtig war, auch beim Eingießen von Flüssigkeiten kann öfter mal etwas danebengehen. Beim Autofahren wird das Einschätzen von Entfernungen oder Durchfahrtsbreiten zum ausgesprochenen Risiko. So ist diese Methode absolut ungeeignet für Menschen, die beruflich auf ein gutes räumliches Sehen angewiesen sind.

Presbyopie-Korrektur durch Bifokallinsen

Der Aufbau einer segmentierten Bifokalkontaktlinse ähnelt dem Bifokalglas mit einem unten angebrachten Fenster zum Nahsehen und wie bei den Bifokalbrillen gibt es eine deutlich wahrnehmbare Trennlinie zwischen Fern- und Nahsehbereich.

 

Presbyopie-Korrektur durch BifokallinsenPresbyopie-Korrektur durch Bifokallinsen

 

Bifokallinsen haben verschiedene Segmente für den Fern- und den Nahbereich, die der Einteilung von Bifokalbrillengläsern ähneln. Nötig ist hierfür eine gute Beweglichkeit der Linse. Bei diesen Linsen des Segmenttyps sind daher formstabile Kontaktlinsen klar im Vorteil.

Segmentierte Bifokal-Kontaktlinsen, die ähnlich wie eine Bifokalbrille aufgebaut sind, lassen den Kontaktlinsenträger beim Geradeaus-Sehen durch den großen oberen Linsenteil in die Ferne sehen. Die Fernzone der Kontaktlinse liegt dann direkt vor der Pupillenmitte. Beim Blicksenken zum Nahesehen hebt das Unterlid die Kontaktlinse an und die Nahzone gelangt vor die Pupillenmitte. Dieses durch den Blickwechsel funktionierende Prinzip wird auch bifokal-alternierendes System genannt. Bei alternierenden Linsenformen bekommt das Auge nur jeweils nur einen Stärkebereich angeboten.

Bei jedem Lidschlag bewegt sich die Linse aber nicht nur auf und ab, sie dreht sich auch. Um aber dieses Drehen zu verhindern, muss die Linse nach jedem Lidschlag in die Ausgangslage zurückkehren. Das kann durch einen Prismenballast (meist zwischen 1-2 cm/m) oder eine Stützkante geschehen.

Mit diesem Linsentyp wechselt der Linsenträger ähnlich wie bei einer Bifokalbrille zwischen den Zonen fürs Fern- und Nahsehen hin und her. Solche bifokalen Kontaktlinsen gibt es sowohl aus weichem als auch aus formstabilem Linsenmaterial.

Für wen sind bifokale Kontaktlinsen geeignet und welche Vorteile haben sie:

Doch gibt es auch gute Alternativen mit Kontaktlinsen nach dem Monovisionssytem, Multifokallinsen oder Gleitsichtlinsen.

Wie Sie es von Einstärken-Kontaktlinsen kennen, gibt es auch Bifokallinsen in individueller Anfertigung, die genau auf die Beschaffenheit Ihrer Augen und deren Maße abgestimmt sind und in Ihrer exakten Stärke angefertigt werden. Sie sind auch als torische Bifokallinsen bei Hornhautverkrümmung mit verschiedensten Stärke- und Achskombinationen erhältlich.

Multifokallinsen: Simultan-Kontaktlinsen

Ist von Multifokallinsen die Rede, sind meist bivisuelle Kontaktlinsen gemeint, die meist Simultanlinsen genannt werden. Bei Multifokallinsen nach dem Simultan-Prinzip werden zwei oder mehrere Stärkebereiche für die unterschiedlichen Entfernungen konzentrisch um den Mittelpunkt im Zentrum der Linse angeordnet. Sie enthalten sowohl Bereiche für die Nahsicht, als auch solche für die Fernsicht. Optisch entscheidend für das scharfe Sehen in verschiedenen Entfernungen ist bei einer multifokal-simultanen Kontaktlinse nur dieser kleine Bereich von etwa 3-6mm Durchmesser direkt im Zentrum der Linse. Für den optisch entscheidenden Teil im Zentrum der Simultan-Linse gibt es zwei Varianten:

Die Zonen außerhalb des Zentrums werden optisch kaum genutzt. Sie haben keine optische sondern mehr die Funktion einen komfortablen Sitz der Linse zu ermöglichen.

Simultan-Kontaktlinsen erzeugen auf der Netzhaut gleichzeitig – also simultan - zwei scharfe Bilder. Zunächst wird also ein Doppelbild wahrgenommen. Deshalb sind diese Linsen gewöhnungsbedürftig und verlangen etwas Geduld vom Kontaktlinsenträgern. In der Gewöhnungsphase lernt das Gehirn aber die Bilder richtig zu deuten, eines der Bilder als das Richtige herauszufinden und das andere zu unterdrücken. Genutzt wird dabei die Bestrebung des Gehirns, Doppelbilder zu unterdrücken und Einfachsehen herzustellen. Die Anpassung dieser Linsen ist zwar wenig problematisch, die Linse muss aber sehr genau vor der Pupille liegen.

Bei der Anpassung von Simultanlinsen wird also in erster Linie auf die Lern- und Leistungsfähigkeit unseres Gehirns vertraut. Ist dieser Lernvorgang, der ohne jegliche Möglichkeit willentlicher Steuerung vorgeht erst einmal abgeschlossen, sind diese Linsen gut verträglich. Nicht umsonst sind die Simultanlinsen unter den Multifokallinsen die am häufigsten genutzten Linsentypen.

Vorteile der Simultanlinsen sind:

Nachteile der Simultanlinsen sind:

Multifokal-Kontaktlinsen sind sowohl als weiche als auch als formstabile Kontaktlinsen erhältlich. Es gibt diese Multifokallinsen auch als speziell und individuell für Ihre Augen gefertigte Linsen. Zudem sind Simultanlinsen auch als standardisierte Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahreslinsen sowie als Silikon-Hydrogellinsen mit eingeschränktem Stärke- und Radienbereich erhältlich.

Gleitsicht-Kontaktlinsen 

Gleitsichtlinsen werden wegen ihrer mehr als nur einem oder zwei Brennpunkten und somit mehreren Sehstärken auch gern als die „echten“ Multifokallinsen bezeichnet. Daher die Bezeichnung multifokal, denn das lateinische Wort focus bedeutet Brennpunkt. Im Deutschen werden diese Linsen auch als Mehrstärkenlinsen oder wenn mit gleitenden Übergängen versehen auch als Gleitsichtlinsen bezeichnet.

Alle Multifokallinsen haben genau wie Multifokalbrillengläser unterschiedliche Stärkesegmente für die verschiedenen Sehentfernungen. Haben diese Stärkebereiche einen weichen Übergang zwischen den Sehstärken für die Nähe und die Ferne, sind sie im Effekt Gleitsichtbrillengläsern sehr ähnlich.

Gleitsicht-Kontaktlinsen funktionieren nach dem Prinzip alternierender Linsen. Bei diesem Multifokallinsentyp sind konzentrisch angelegte Stärkebereiche für die Nah- und die Fernsicht angelegt. Zentral liegt der Stärkebereich für die Fernen, nach außen schließen sich konzentrisch Ringe mit den Bereichen für die mittleren Entfernungen und außen die mit der Nahsichtstärke an.

Damit dieser Linsentyp funktionieren kann, müssen die Linsen sehr genau angepasst sein. Sie bewegen sich bei jedem Lidschlag, müssen aber bei jeder Blickänderung, den der Blickrichtung angepassten Stärkenbereich treffen. Die Bewegung der Linsen auf dem Auge kann Schwierigkeiten verursachen, weshalb diese Linsen meist sogar eine etwas längere Gewöhnungsphase brauchen als Simultanlinsen. Hat der Träger sich aber einmal an seine Gleitsichtlinsen gewöhnt erlebt er ein verglichen mit Simultanlinsen kontrastreicheres Bild.

Formstabile Gleitsichtlinsen sind selbst für empfindliche Augen besonders gut verträglich. Weiche Multifokal- und Gleitsichtlinsen bieten den angenehmsten Tragekomfort. Auch sind weiche Gleitsichtlinsen inzwischen als Silikon Hydrogellinsen erhältlich, die für eine bessere Sauerstoffversorgung der Hornhaut und viel Tragekomfort sorgen. Es gibt diesen Linsentyp auch als Austauschlinsen sowie als Tag-und-Nachtlinsen für verlängerte Tragedauer.

Für sporadisches Tragen sind Multifokal-Tageslinsen auch als Einweglinsen erhältlich, die ideal für das gelegentliche Tragen wie beim Sport geeignet sind. Sowohl Multifokal- als auch Gleitsichtlinsen sind auch als torische Linsen bei Hornhautverkrümmung am Markt.

Gleitsicht-Kontaktlinsen 

Wer schon lange Kontaktlinsenträger ist und nun alterssichtig wird, sucht natürlich nach einer Möglichkeit bei so guter Sehschärfe wie nur irgend möglich auch ohne Brille weiterhin in der Ferne und in der Nähe gleichermaßen und ohne Anstrengung sehen zu können. Mit einer zusätzlichen Lesebrille wird sich ein solcher Kontaktlinsenträger kaum anfreunden können. Schnell wird er den Optiker seines Vertrauens daher fragen, ob es so etwas wie eine Gleitsichtbrille nicht auch im Kontaktlinsenbereich gibt. Sein Augenoptiker wird dann Gleitsicht-Kontaktlinsen empfehlen.

Der Auswahl der für Sie optimalen Multifokallinsentyps geht eine ausführliche Sehstärkebestimmung voraus. Dazu wird Ihr Augenoptiker ihre Augen genau vermessen und deren Beschaffenheit inspizieren, sowie die Qualität Ihres Tränenfilms überprüfen. Auch Ihre persönlichen Lebensumstände wie Arbeitsalltag oder Freizeitaktivitäten spielen eine große Rolle bei der Auswahl des für sie speziell geeigneten Linsentyps.

Generell ermöglichen Gleitsicht- oder Multifokallinsen als Mehrbereichslinsen ähnlich wie die Gleitsichtbrille eine komfortable, klare Sicht in allen Entfernungen. Damit sehen Sie also wieder ähnlich wie vor dem Eintritt der Alterssichtigkeit. In einem Bereich kann die Gleitsicht-Kontaktlinse sogar mehr als die Gleitsichtbrille.

Optimal angepasst können Sie mit Gleitsichtlinsen auch beim Sehen über Kopf nahe Gegenstände scharf sehen, wie es Maler, Restauratoren und einige weitere Handwerker und Wissenschaftler brauchen. Als Brillenträger würden Sie dafür eine Spezialbrille benötigen. Lassen Sie sich also von Ihrem Kontaktlinsen anpassenden Augenoptiker beraten, welche Korrektionsmöglichkeit mit Kontaktlinsen für Ihre ganz speziellen Sehanforderungen optimal ist.

Gleitsichtlinsen mit dem alternierenden System nutzen im Gegensatz zu den Linsen des Simultansystems bis auf die Randzone fast die ganze Kontaktlinsenfläche aus. Doch müssen gerade diese Linsen besonders exakt angepasst sein. Die Augen sollen ja bei jeder Blickrichtungsänderung, den dieser Blickrichtung angepassten Stärkenbereich treffen. Die Bewegung der Linsen auf dem Auge kann dabei zu leichten Problemen führen.

Auch müssen Augenbewegungen eingeübt werden, damit die Sehzonen getroffen werden, andere wie das Hochblicken durch Kopfbewegungen ersetzt werden, denn sonst wird automatisch eine Nahzone getroffen. Es dauert zudem etwas, bis das Gehirn gelernt hat, die kontrastarmen Zwischenbereiche zu unterdrücken. Deshalb dauert die Gewöhnungsphase bei diesen Linsen meist sogar etwas länger als bei der Anpassung von Simultanlinsen. Die erreichbare Bildqualität aber ist bei alternierenden Gleitsichtlinsen verglichen mit Simultanlinsen kontrastreicher und wird oft als deutlicher empfunden.

Multifokal-Kontaktlinsen wie Gleitsichtlinsen gibt es als weiche oder formstabile harte Kontaktlinsen. Mittlerweile sind auch Weichlinsen aus Silikon-Hydrogelmaterial erhältlich, die den Tragekomfort von Weichlinsen mit einer guten Sauerstoffversorgung der Hornhaut verbinden. So sind im Gleitsichtbereich Weichlinsen auch im Austauschsystem als Tages-, Wochen- oder Monatslinsen auf dem Markt, etliche Typen sind für eine verlängerte Tragedauer geeignet. Auch aus formstabilen, besonders sauerstoffdurchlässigen und auch für empfindliche Augen geeigneten Materialien werden Gleitsicht-Kontaktlinsen gefertigt.

Wie bei Einstärken-Kontaktlinsen sind auch Gleitsichtlinsen als individuelle Anfertigungen speziell nach der Beschaffenheit Ihrer Augen und deren Maßen in Ihrer exakten Stärke herstellbar, auch in Form von torischen Linsen bei Hornhautverkrümmung mit den verschiedensten Stärke- und Achskombinationen.

Torische Kontaktlinsen (bei Hornhautverkrümmung)

Auch bei einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) gibt es heute eine große Palette von Korrekturmöglichkeiten mit Kontaktlinsen aus unterschiedlichsten Materialien. Das gilt sowohl für torische Einstärken- als auch für Multifokallinsen.
Was aber bedeutet die Bezeichnung „torische Kontaktlinse“? Der Begriff Torus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Wulst. Genauso ist auch seine Form: ein Wulstring in der Art eines Donuts oder Bagels.

 

Torische Linsenoberfläche als „Käppchen“Torische Linsenoberfläche als „Käppchen“

 

Eine Torusform hat auch die Hornhaut eines astigmatischen Auges. Mit der Figur Torus lässt sich diese Form auch mathematisch beschreiben. Für naturwissenschaftlich Interessierte hier die Definition: Einen Torus erhält man, indem man einen Kreis um eine Achse rotieren lässt, die in der Kreisebene liegt und den Kreis nicht schneidet. Eine torische Linsenfläche erhält man dann als „Käppchen“ eines Toruskörpers.

Astigmatismus und die Korrektur mit formstabilen Linsen

Nicht immer wird zur Astigmatismuskorrektur eine torische Kontaktlinse benötigt. Formstabile Linsen, die sich der Hornhautoberfläche nicht so anpassen wie weiche Linsen, bilden zwischen Linsenrückfläche und Hornhautoberfläche eine Tränenlinse, die leichte Hornhautverkrümmungen bis zu etwa 2,5 dpt ausgleichen können. Dieser Effekt kann durch eine entsprechende flachere oder steilere Anpassung gesteuert werden. Dafür gibt es eine Faustformel: Pro 1/10 mm Radiendifferenz zwischen Kontaktlinsenrückfläche und Hornhautvorderfläche entsteht eine Tränenlinse von +/- 0.5 dpt. Mit diesen Linsen kann ein etwa bestehender innerer Astigmatismus der Augenlinse allerdings nicht korrigiert werden. Bei weichen Linsen entsteht der Tränenlinsen-Effekt nur im zu vernachlässigenden Umfang.

Ist der äußere und innere Astigmatismus (Astigmatismus der Augenlinse) zu groß oder bei flacher oder steiler Anpassung kein befriedigendes Sitzverhalten der Linse zu gewährleisten, wird der Augenoptiker eine rücktorische formstabile Kontaktlinse anpassen.

Weiche torische Kontaktlinsen

Alle Arten weicher torischer Kontaktlinsen korrigieren neben der Hornhautverkrümmung weitere bestehende Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Alterssichtigkeit gleich mit, daher gibt es sowohl torische Einstärken- als auch Mehrstärkenlinsen wie Bifokal-, Multifokal- oder Gleitsichtlinsen. Diese Linsen sind in verschiedenen Materialarten erhältlich und werden meist aus Hydrogelen oder Silikonhydrogelen mit unterschiedlicher Wasseraufnahme gefertigt, wobei Silikonhydrogelmaterialien am meisten Sauerstoff durch Diffusion an die Hornhaut transportieren. Deshalb sind Silikon-Hydrogellinsen besonders verträglich und auch als Austauschlinsen für verlängerte Tragedauer geeignet.

Anders als es bei formstabilen Linsen der Fall ist, lässt sich eine Hornhautverkrümmung mit einfachen sphärischen Weichlinsen nicht korrigieren. Die kleineren, viel beweglicheren Hartlinsen bilden nämlich zwischen Linsenrückfläche und Hornhautoberfläche eine Tränenlinse, die in vielen Fällen Hornhautverkrümmungen bis zu 2,5 dpt ausgleichen kann. Das können sphärische weiche Kontaktlinsen nicht, denn durch ihre Flexibilität passen sie sich der Hornhaut an und können keine Hornhautverkrümmung ausgleichen. Sollen weiche Kontaktlinsen einen Astigmatismus korrigieren, sind also torische Linsen erforderlich.

Alle Weichlinsenarten können die regulären Astigmatismusarten mit ihren beiden senkrecht zueinanderstehenden Hauptschnitten verschiedener Krümmungsradien und Stärken durch torische Linsen korrigiert werden. Diese torischen Linsen haben nun ebenfalls zwei in 90 Grad zueinanderstehende Radien, deren Werte die zu korrigierenden Brechungsfehlern des Auges ausgleichen. Torische Weichlinsen schwimmen dann mit weniger Bewegung als formstabile Linsen auf einem dünnen Tränenfilm.

Zwar bewegen sich weiche Linsen nicht so sehr wie formstabile Linsen und sitzen fester, doch der von der Schläfenseite in Richtung Nase erfolgende Lidschluss führt nasenwärts oft zu einer Aufwärtsdrehung der Kontaktlinse.
Damit auch die Achslage des zylindrischen Werts des Astigmatismus stets optimal eingehalten wird, brauchen torische Linsen eine Stabilisierung, die sie bei Blickbewegungen und dem Lidschlag immer rasch in diese Lage zurückkehren lässt.

Dafür gibt es drei Möglichkeiten:

Die Wahl des Stabilisationssystems ist vor allem von der Position der Augenlider des späteren Linsenträgers abhängig. Mit diesen drei Verschiedenen Stabilisierungsmethoden kann der Kontaktlinsenträger also sehr individuell seinen anatomischen Gegebenheiten entsprechend optimal versorgt werden.

Jede torische Weichlinse hat Achsmarkierungen in der 180 Gradlage, also genau in der Waagerechten. Sitzt die Linse nicht stabil exakt auf 180°, so muss Ihr Augenoptiker bei der Bestellung der Stabilisationsachse einen Korrekturwert berücksichtigten, damit Ihre Linse trotz der Drehtendenz mit der richtigen Achslage vor der Pupille sitzt.

Die Materialien für weiche torische Linsen werden immer weiterentwickelt und erschließen immer mehr Fehlsichtigen eine verträgliche Versorgung mit guter Sehschärfe. So gibt es auch torische Linsen aus Silikon-Hydrogelen, die eine wesentlich bessere Sauerstoffversorgung der Hornhaut ermöglichen als herkömmliche Hydrogele. Die neuen atmungsaktiven Silikonhydrogele bieten auch Fehlsichtigen mit Astigmatismus die Versorgung mit Austauschlinsen und Linsen für verlängerte Tragedauer (Tag- und Nacht-Linsen). Die standardisierten Austauschlinsen sind allerdings nicht für jede Stärke verfügbar, da es gerade bei Astigmatismen und all ihren Achslagen in Verbindung mit Kurz- oder Weitsichtigkeit eine unübersehbar große Zahl von möglichen Stärkekombinationen gibt. Das gilt auch für alle Arten von Bifokal- und Multifokallinsen.

So sind Austauschlinsen im Bereich torischer Linsen immer nur der bestmögliche Kompromiss im Gegensatz zu den genau passenden und optimal korrigierenden individuell angepassten und hergestellten Kontaktlinsen. Mit Ihrem Kontaktlinsen anpassenden Augenoptiker haben sie einen kompetenten Partner an der Seite, der Ihnen genau erklären wird, welche Linsentypen für Sie persönlich und Ihre Sehanforderungen geeignet erscheinen und welchen Typ er für Sie favorisieren würde.

Vorteile weicher und formstabiler torischer Kontaktlinsen:

Sphärische formstabile Kontaktlinsen können Hornhaut-Astigmatismen bis 2,5 dpt durch die Tränenlinse „automatisch“ ausgleichen.

Generell sind formstabile Kontaktlinsen auch bei Astigmatismus sehr gut für empfindliche oder zur Trockenheit neigende Augen geeignet und langzeitverträglich mit den geringsten Komplikationsraten.

Weiche torische Linsen sind besonders gut für Menschen geeignet, die ein aktives Leben führen und bewegungsintensive Sportarten ausüben. Die Tageslinsen unter den torischen Weichlinsen sind sehr gut für Menschen geeignet, die Ihre Kontaktlinsen nur sporadisch, beispielsweise beim Sport tragen. Auch Wassersport ist mit Tageslinsen möglich, beim Schwimmern sollte man aber eine Schwimmbrille tragen. Es gibt inzwischen auch weiche torische Linsen, die für verlängerte Tragedauer geeignet sind und nachts im Auge verbleiben können.

Individuell angefertigte torische Weichlinsen sind der Maßanzug für Ihre Augen und optimal auf Ihre Fehlsichtigkeit und Ihre individuellen Sehanforderungen hergestellt worden.

Ortho-K-Linsen (Nachtlinsen)

Orthokeratologische Kontaktlinsen (Ortho-K-Linsen) bedienen sich eines schon länger bekannten Effekts: Passt man eine formstabile Kontaktlinse „flach“, also mit einem größeren als dem eigentlichen Hornhautradius an, führt das zu einer Abflachung der Hornhautoberfläche, wobei Kurzsichtigkeiten und Hornhautverkrümmungen reduziert werden, beziehungsweise einen Alltag ganz ohne Brillen- oder Kontaktlinsenkorrektur ermöglichen.

Diesen Effekt machte man sich zu Nutze und entwickelte orthokeratologische Kontaktlinsen, die ausschließlich nachts getragen werden um durch eine Korrektur der Hornhautform die Kurzsichtigkeit zu mindern oder zu beseitigen. Sie werden so angepasst, dass sie relativ sanft die Hornhautoberfläche abflachen.

Angepasst werden diese Linsen nur von ganz speziell geschulten Augenoptikern und Augenärzten mit entsprechendem Zertifikat. Bei Augenoptikern wird es das Zertifikat der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie (WVAO) sein. Die Lebensdauer dieser Kontaktlinsen beträgt bei guter Pflege maximal ein Jahr.

Anpassung und Eingewöhnung

Nach einer Refraktionsbestimmung sowie einer sorgfältigen Untersuchung und Vermessung der Augen kann die Ortho-K-Linse bestellt und hergestellt werden. Auch bei der Abholung der Linsen geht es nicht anders zu, als bei der Anpassung jeder anderen formstabilen Kontaktlinse. Der Sitz wird kontrolliert und der Linsenträger in die Handhabung und Pflege der Linsen eingewiesen.

Bei der Orthokeratologie mit der Ortho-K-Linse wird eine sauerstoffdurchlässige harte Kontaktlinse so angepasst, dass die Hornhaut leicht abgeflacht wird und dadurch eine bestehende Kurzsichtigkeit und/oder eine Hornhautverkrümmung verringert. Um diesen Effekt zu ermöglichen, ist die Ortho-K-Linse nicht gleichmäßig gerundet und gewölbt wie eine herkömmliche Kontaktlinse. Um während des Schlafs leichten Druck auf den Hornhautkegel ausüben zu können, ist sie in der Mitte abgeflacht.

Nach der ersten Tragenacht ist morgens eine weitere Kontrolle noch mit eingesetzten Linsen beim anpassenden Augenoptiker nötig. Dabei stellt der Optiker fest, um wieviel die Kurzsichtigkeit bereits nach dieser ersten Nacht zurückgegangen ist. Oft, aber nicht immer ist sehr schnell ein positiver Korrektionseffekt sichtbar.

Allerdings reicht der Effekt in den ersten Tagen noch nicht den ganzen Tag über für durchgehendes Scharfsehen aus. Durchschnittlich ist es aber nach 5 bis 15 Nächten mit der Ortho-K-Linse so weit, dass man den ganzen Tag über scharf sehen kann. In fast allen Fällen ist dann täglich ein acht- bis sechzehnstündiges Scharfsehen möglich. Um diesen Effekt dauerhaft zu erhalten, muss die Kontaktlinse zuweilen nur in jeder zweiten Nacht, meist aber in jeder Nacht mindestens sechs bis acht Stunden getragen werden. Wie lange genau aber der Ortho-K-Effekt anhält ist von Mensch zu Mensch verschieden.

Für wen sind Ortho-K-Linsen geeignet?

Es versteht sich fast von selbst: Für diese Art der Korrektur, die im Prinzip eine Laser-Operation ersetzen soll, müssen die Augen gesund sein, sie dürfen weder gegen Pflegemittel allergisch reagieren und auch sonst nicht zu Überempfindlichkeiten und Augeninfektionen neigen. Auch bei bestimmten Erkrankungen wie bei Diabetes sollten Ortho-K-Linsen nicht genutzt werden.

Sind aber die Augen für diesen Linsentyp geeignet, können damit Kurzsichtigkeiten bis -4,25 dpt und Hornhautverkrümmungen bis – 1,75 dpt behandelt und zeitweise ausgeglichen werden.

Vor- und Nachteile von Otho-K-Linsen

Kontaktlinsen für trockene Augen

Kennen Sie das? Die Augen reiben, fühlen sich trocken an und brennen. Tragen Sie dann Kontaktlinsen, verschlimmert sich der Effekt noch. Die Augen werden rot, sind gereizt und müde - man möchte sie einfach nur noch schließen. Wer diese Symptome von sich selbst kennt, leidet vermutlich unter trockenen Augen.

Was löst die Symptome trockener Augen aus, was sind die Ursachen?

Es gibt eine ganze Reihe möglicher Auslöser für trockene Augen:

All diese Erscheinungen können das Sicca-Syndrom genannte Phänomen trockene Augen auslösen. Ursächlich dahinter aber steckt eine Benetzungsstörung der Augen durch Probleme mit dem Tränenfilm. Ist zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden bildet sich kein geschlossener, gleichmäßiger Tränenfilm mehr, der das Auge befeuchtet und schützt, aber auch die Hornhaut versorgt und Stoffwechselprodukte abführt.

Tragen Sie dann Kontaktlinsen, die für Sie nicht optimal sind, können sie diesen Effekt der Benetzungsstörung noch verstärken, wenn diese Linsen dem Auge weiter Tränenflüssigkeit entziehen um ihren Wassergehalt und damit die Form zu erhalten. Das gilt vor allem für Hydrogellinsen. Zwar gibt es Benetzungslösungen in Form von Augentropfen, doch lindern die nur die Symptome, beseitigen aber nicht die Ursachen.

Welche Kontaktlinsenarten sind bei trockenen Augen geeignet?

Doch müssen Sie bei trockenen Augen keinesfalls ganz auf Kontaktlinsen verzichten, denn es gibt sehr wohl Kontaktlinsen und Kontaktlinsenmaterialien, die auch für trockene Augen gut geeignet sind.

Tipps bei trockenen Augen

Kontaktlinsen für Kinder

Galten bis vor wenigen Jahren Kontaktlinsen für Kinder noch als No-Go, hat sich das geändert, nachdem die Ergebnisse einiger wissenschaftlicher Studien publiziert wurden. Die Ohio State University in Columbia prüfte schon 2006 in einer Studie, ob auch Kinder unter zwölf Jahren bereits Kontaktlinsen komplikationslos tragen können. Dabei wurden die Altersgruppen 8-12 Jahre und 13-17 Jahre verglichen, alle Kinder hatten bis dahin keine Kontaktlinsen getragen. Den Kindern und Jugendlichen wurden Austauschlinsen angepasst, die abends dem Auge entnommen und gepflegt werden mussten. Alle Teilnehmer sahen die Vorteile der Linsen im Bereich von Sport und Freizeitaktivitäten und nicht im Bereich Aussehen. Bei der Studie kamen ausnahmslos auch alle Kinder unter zwölf Jahren mit Handhabung und Pflege der Linsen gut zurecht.

Besonders das 2006 gestartete Junior-Projekt des Berufsverbands der Augenärzte BVA hat auch in Deutschland zum Umdenken geführt. Bei diesem Projekt wurden Kinder erfolgreich mit formstabilen High-Tech-Kontaktlinsen versorgt. Längst werden auch Kinder im Babyalter aus medizinischen Gründen mit Kontaktlinsen versorgt, zum Beispiel bei angeborenem Grauen Star nach der Operation.

Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Kontaktlinsen ist heute also durchaus eine „normale“ Korrekturmöglichkeit. Dennoch: Es bestehen durch das Kontaktlinsentragen Risiken, die minimiert werden müssen. Sollen Kinder mit Kontaktlinsen versorgt werden, ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Kind, Eltern, Augenarzt und dem die Kontaktlinsen anpassenden Augenoptiker unerlässlich.

Zunächst sollte der Augenarzt grundsätzlich die medizinische Unbedenklichkeit bestätigen. Das Kind muss die Kontaktlinsen wollen, die Eltern müssen zu genauem Beobachten des Kindes und der beständigen Überprüfung von Handhabung und korrekter Pflege der Linsen bereit sein. Dazu sollten sie für das Erkennen möglicher Probleme sensibilisiert werden.

Beim kindlichen Auge ist natürlich eine gute Sauerstoffversorgung der Hornhaut besonders wichtig. Das ist einer der Gründe, warum gerade bei Kindern formstabile harte Kontaktlinsen die erste Wahl sind. Vor allem bei stärker kurzsichtigen Kindern haben formstabile Linsen einen unschlagbaren Vorteil: Entsprechend fachgerecht angepasst, können formstabile Kontaktlinsen sogar die Zunahme der Kurzsichtigkeit im Vergleich zu gleichaltrigen Brillenträgern verringern.

Betreibt Ihr Kind aber einen bewegungsintensiven Sport sind Weichlinsen die bessere Wahl. Doch sollten es Linsen aus Silikon-Hydrogelmaterial sein, mit denen die Hornhaut Ihres Kindes gut mit Sauerstoff versorgt wird.

Bei Kindern ist nach Abgabe der Kontaktlinsen ein engmaschigeres Kontrollnetz nötig. Anfangs sollten Sie jeden Monat mit Ihrem Kind zum Optiker gehen, später alle drei Monate. Bedenken Sie auch, dass sich bei Kindern die Glasstärke schneller ändern kann als bei Erwachsenen. Stellen Sie Ihr Kind in der Folge auch regelmäßig dem Augenarzt vor.

Tipps für die Eltern Kontaktlinsen tragender Kinder:

Kontaktlinsen beim Sport

Kontaktlinsen sind das Korrektionsmittel der Wahl beim Sport. Ob Sie Profisportler sind, Hobbyfußballer, Jogger oder Tennisspieler: Kontaktlinsen bieten Ihnen mehr Sicherheit und mehr Komfort, zudem ist das Sichtfeld nicht eingeschränkt. Dazu können sie auch bei Sportarten getragen werden, bei denen wegen der Verletzungsgefahr das Brillentragen im Wettkampf untersagt ist. Das trifft beispielsweise für Vollkontakt- und Kampfsportarten zu. Auch wenn Sie bei Ihrem Sport einen Helm tragen müssen, sind Kontaktlinsen die weitaus trageangenehmere Wahl.

Mit den heutigen modernen Materialien können neun von zehn fehlsichtigen Sportler optimal mit Kontaktlinsen versorgt werden. Doch ist nicht jede Kontaktlinse für jeden Sport gleich gut geeignet. Die Beratung und Linsenanpassung braucht also einige Zeit, soll sie sorgfältig alle Besonderheiten Ihrer ganz persönlichen Sportausübung berücksichtigen. Beim Sport werden nämlich unter Umständen ganz andere Kriterien wichtig als im Alltag.

Eines aber bleibt: Am wichtigsten ist es, dass die Hornhaut beim Sport mit Kontaktlinsen optimal mit Sauerstoff versorgt wird und der Tränenapparat genug Tränenflüssigkeit produziert. Die Linsen sollen auch bei Gegenwind und in trockenen Hallen nicht zu trockenen Augen führen.

Auch sportbedingte Problemfelder müssen berücksichtigt werden bei der Wahl der Kontaktlinse. Anders als im Alltag kann es bei den Belastungen durch den Sport zu großer Wärmeentwicklung kommen. Dadurch kann dann ein Problem auftreten, wenn die Wärmeabgabe durch die Kontaktlinse ansteigt.

Oft sind auch die Lichtbedingungen in Sporthallen nicht optimal, dann helfen Linsen mit kontraststeigernder Filtertönung. Bei Freiluftsport sollten die Linsen gegen UV-Strahlen geschützt sein. Bedenken Sie bitte, dass Ihr Blick- und Bewegungsverhalten ganz anders ist als im Alltag. Mit UV-Schutz und je nach Sportart einer passenden Tönung schützen Sie Ihre Augen optimal. Oft werden solche Linsen auch als „Sportlinsen“ angeboten.

Auch die Kontaktlinsen können beim Sport mehr strapaziert werden, als im Alltag. Daher sollten Sie Augen und Linsen mindestens zweimal im Jahr kontrollieren lassen.

Welche Kontaktlinsenart sollten Sie wählen?

Meist wird pauschal beim Sport zu weichen Linsen geraten. Sie sind tatsächlich in den meisten Fällen die richtige Wahl, denn sie sitzen fester, Fremdkörper können kaum zwischen Linse und Hornhaut geraten, dazu sind sie spontanverträglich.
Bei hohen Stärken aber sollten trotz der höheren Beweglichkeit auch formstabile Linsen in Betracht gezogen werden. Sitzverbesserungen sind durch eine spezielle, etwas festeer Anpassung der Linsen erzielbar. Diese Linsen sollten dann aber nur zum Sport getragen werden. Harte Linsen kommen auch zum Schwimmen in Frage. Das funktioniert aber nur, wenn Sie eine gutsitzende Schwimmbrille tragen.

Beim Schwimmen nämlich müssen Sie auch beim Tagen von Weichlinsen eine Schwimmbrille darüber tragen, denn die Weichlinsen sollten nicht mit dem Wasser des Schwimmbeckens und seinen Bestandteilen wie Chlor und den Bakterien in Kontakt kommen, da die Linsen mit dem Wasser auch diese Bestandteile speichern würden.

Ideal auch für Brillenträger, die nur zum Sport Kontaktlinsen tragen, sind weiche Tageslinsen. Diese Austauschlinsen setzt der Sportler jeweils kurz vor dem Sport frisch aus der Packung in die Augen ein. Diese Linsen aus Silikon-Hydrogelmaterialien taugen auch für empfindliche Augen, da sie keine Pflegemittel benötigen und die Hornhaut gut mit Sauerstoff versorgen. Auch für Tennisspieler, die oft auf staubigen Hartplätzen unterwegs sind, eignen sich diese Linsen, weil sie nach dem Sport entsorgt werden.

Tipps zum Thema Kontaktlinsen beim Sport

Kontaktlinsen beim Schwimmen


Kontaktlinsen beim Wassersport

Sie sind begeisterter Wassersportler und fehlsichtig? Dann fragen Sie sich sicher auch, ob Kontaktlinsen eine gute Lösung für Sie wären. Kann man sie auch beim Schwimmen tragen?

Weiche Kontaktlinsen sitzen fester als formstabile Linsen, sie können beim Wasserkontakt nicht so einfach wegschwimmen. Doch gibt es da ein ganz anderes Problem. Weiche Kontaktlinsen brauchen alle einen gewissen Wassergehalt, um ihre Form zu erhalten. In diesem Fall nehmen sie das Badewasser mitsamt allen Mikroorganismen, Bakterien und Chlorbestandteilen auf und lagern diese Stoffe ein. Es besteht dadurch also ein nicht zu unterschätzendes Infektionsrisiko, zumindest von Augenreizungen werden Sie so kaum verschont werden. Selbst wenn Sie die Linsen nach dem Schwimmen absetzen, reinigen, desinfizieren und wenn nötig neutralisieren, ist die Gefahr nicht gebannt.

Doch nicht nur beim Schwimmen droht Gefahr, auch beim Surfen, Tauchen, Schnorcheln oder Segeln besteht das Risiko, dass sich das Salzwasser des Meeres in den Linsen einlagert. Das Infektionsrisiko ist zwar nicht so groß, aber Augenreizungen drohen durch das Salzwasser auch.

Eine kluge Lösung ist es da, wenn Weichlinsen, dann Tageslinsen zu verwenden, denn die werden nach dem Gebrauch entsorgt. Auch ist bei einem auch bei Weichlinsen möglichen Verlust beim Schwimmen der finanzielle Schaden nicht so groß. Tageslinsen sind also für den Urlaub am Meer, für Leistungssportler im Bereich Schwimmen, aber auch für andere Wassersportarten die beste Wahl.

Ganz ohne Infektionsrisiko kommen Sie beim Schwimmen mit harten formstabilen Kontaktlinsen aus, die nämlich lagern kein Wasser ein. Gegen das Verlustrisiko durch Herausspülen oder Wegschwimmen der Linse hilft eine gutsitzende Schwimmbrille.

Tipps für Kontaktlinsen beim Wassersport:

Kontaktlinsen Hersteller

Moderne Kontaktlinsen bieten Millionen von fehlsichtigen Menschen ganz neue unkomplizierte Möglichkeiten und eine Flexibilität, die in die moderne Zeit und unser aktives Leben passt. Ständig werden neue Materialien und Linsengeometrien marktreif gemacht und Bewährtes weiterentwickelt. Eine Liste bekannter und führender Hersteller von Kontaktlinsen hilft Ihnen bei der Orientierung:

Alcon wurde 1945 in Fort Worth Texas, USA gegründet, tritt seit 2011 gemeinsam mit der 1980 gegründeten Ciba Vision als Alcon Vision Care unter dem Dach der Schweizer Novartis auf und ist im Bereich Kontaktlinsen und Pflegemittel tätig. Bekannte Kontaktlinsenmarken des Konzerns sind Dailies und Air Optix.

Bausch&Lomb wurde 1853 in Rochester bei New York als Optikerladen gegründet, wo bis heute der Firmensitz ist. Das Unternehmen ist heute einer der bedeutendsten Hersteller von Kontaktlinsen und Linsenpflegeprodukten. Bekannteste Produktlinien sind Bausch&Lomb Ultra, Biotrue, PureVision und Soflens.

Cooper Vision wurde im Jahr 1958 als Cooper Tinsley Laboratories gegründet. Seit 1980 unter dem Namen CooperVision firmierend ist das in Pleasanton, Kalifornien in den USA beheimatete Unternehmen einer der weltweit führenden Kontaktlinsenhersteller. Avaira, Biofinity, My Day und Proclear sind die bekanntesten Kontaktlinsen-Produktfamilien
Johnson&Johnson ist einer der führenden Pharmaziekonzerne mit über 125-jähriger Tätigkeit in Produktion und Vertrieb von Medizinprodukten. Die in New Brunswick in New Jersey, USA ansässige Firma ist Produzent der Acuvue-Kontaktlinsenserie.

Menicon ist ein 1957 in Japan gegründetes Unternehmen, das zu den Pionieren der Hartlinsen-Materialentwicklung gehörte und bis heute innovative Linsentypen auf den Markt bringt. Kontaktlinsen der Linien Miru, Miniconsoft und Menicon EX gehören zur Produktpalette.

Wesley Jessen Visioncare aus Des Plaines in Illinois, USA ist Hersteller weicher Kontaktlinsen. Seit 2001 gehört die Firma zu CIBA Vision und firmiert damit unter dem Dach der Novartis in der Schweiz. Wesley Jessen ist spezialisiert auf Linsen mit UV-Schutz wie die Precision UV Kontaktlinsen und von Farblinsen sowie farbändernden Linsen wie Freshblock Colors und Freshblocks Colorblends.

Wöhlk Contactlinsen gehörte von Anfang an zu den deutschen Kontaktlinsenpionieren. Gründer Heinrich Wöhlk erfand im Jahr1946 die neuzeitliche Kontaktlinse. Nach einem Intermezzo unter dem Dach von Bausch&Lomb ist Wöhlk wieder selbstständig. Bis heute werden alle Kontaktlinsen der Marken Zeiss, EGO und CONTACT in Schönkirchen bei Kiel gefertigt.